Ein riesiges skurriles Affentheater und trotzdem spannend und amüsant!

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ashleys bücherkabinett Avatar

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🌟REZENSION🌟
Auch in diesem Buch bekommen wir wieder eine immense Vielfalt an Charakteren und ihren ganz eigenen Geschichten geboten. Hier ist aufpassen angesagt, denn ansonsten könnte es Probleme mit dem Auseinanderhalten der Personen geben ☝🏻 Jedoch hat Dicker vorgesorgt und hinten im Buch ein Personenverzeichnis hinzugefügt.
Dickers Geschichten lassen sich am Besten mit einem Baum vergleichen - es gibt viele kleine Zweige, die zu dickeren Ästen werden und dann in den stabilen Stamm übergehen 🌳
#DasVerschwindenderStephanieMailer bietet genauso viel Miträtselpotenzial wie sein Buch über Harry Quebert und es macht einfach riesigen Spaß dem Aufbau der Geschichte beizuwohnen 😊 Jedoch muss man hier defintiv sehr skurrile Charaktere abhaben können. Denn speziell der Mittelteil ist einfach nur ein riesiges Affentheater 🙈 Dicker stellt seine "Künstler" hier sehr überspitzt dar, was den Leser leider nicht nur amüsiert, sondern auch echt nerven kann (eine Person sticht da stark heraus, ich sag nur Harvey Kirk 😅). Doch das im Mittelpunkt stehende Theaterstück des Buches wird dadurch auch greifbarer 👌🏼
Leider stagniert die Ermittlung im Mittelteil etwas, was das Ganze ein bisschen langatmig macht. Nichtsdestotrotz verliert man zu keiner Zeit das Interesse an der Story und fiebert dem Showdown entgegen 🤩
Was allerdings etwas schade ist, dass Dicker sich hier mit der Tiefe seines Protagonisten Jesse Rosenberg ziemlich viel Zeit lässt. Denn diese bekommt er erst nach etwas mehr als 2/3 des Buches. Man hätte das ruhig schon früher machen können, damit man Jesses Beweggründe auch besser nachvollziehen hätte können 🤷‍♀️
Eine Sache ist mir wirklich bitter aufgestoßen und dafür gibt es auch den größten Punkteabzug von mir... denn wie es zu diesem Fall überhaupt gekommen ist, ist einfach unrealistisch! Hier müsste man auf sehr schlechte Polizeiarbeit 1994 schließen. Polizeiarbeit, die bei einem Vierfachmord nur in eine Richtung ermittelt... das ist doch schon etwas zu weit an den Haaren herbeigezogen für meinen Geschmack 🙅‍♀️
FAZIT:
Auch das dritte Buch von Joël Dicker konnte mich überzeugen, jedoch mit ein paar Kritikpunkten. Trotz teils nervenstrapazierender Charaktere, habe ich die Geschichten um die Personen gemocht! Das große Ganze ist typisch Dicker genial zusammenkonstruiert 👌🏼 Bis auf den ganz schlimmen unrealistischen Logikfehler im Fall und dem teils langatmigen Mittelteil, bin ich sehr zufrieden! Von mir gibts 🌟🌟🌟💫/5 Sterne