Nach anfänglichen Schwierigkeiten einfach super!

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kaffeelese Avatar

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Selten habe ich ein Buch wie „Das Verschwinden der Stephanie Mailer“ gelesen. Um es vorweg zu nehmen: es hat mir super gefallen! Hätte ich nach der Hälfte des Buches meine Meinung abgeben müssen, wäre die allerdings nicht so positiv ausgefallen. Das lag daran, dass ich anfangs echte Schwierigkeiten hatte, mich mit den Dialogen und den Personen anzufreunden. Ich fand es sehr irritierend, wie die Menschen miteinander sprechen. Die jeweils höher Gestellten oder Vorgesetzten sprechen die „Untergebenen“ teilweise respektlos an und das nicht nur, weil zwischen Du und Sie gewechselt wird. Ich habe mich dementsprechend informiert und herausgefunden, dass das in manchen Ländern üblich ist. Trotzdem finde ich nicht, dass man seine Angestellten mit Idiot anreden soll. Das aber nur am Rande. Das Zweite, was mich eine ganze Zeit lang gestört hat war einfach die Unfähigkeit der Ermittler. Im Zuge des aktuellen Falls finden sie noch so vieles heraus, was vor 20 Jahren geschehen ist, dass ich mich manchmal gefragt habe, was haben die eigentlich damals gemacht? Auch, dass sie jeder Spur nachgehen, ohne die Person, die einen Hinweis gibt, zu befragen, war etwas unrealistisch. Trotzdem bekommt das Buch von mir die volle Punktzahl, weil im Nachhinein alles auf die eine oder andere Weise aufgelöst wird und man dann auch vieles nachvollziehen kann, was vorher unschlüssig war. Es ergibt auf einmal alles einen Sinn. Nachdem ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, konnte ich das Buch nicht mehr weg legen. Die Story ist vielseitig und abwechslungsreich mit den vielen Wendungen und Personen, die entweder etwas mit der Tat zu tun haben oder eben auch nicht. Ich fand es fast unmöglich, vorherzusehen wie es ausgeht.