Unterhaltsam, manchmal etwas schräg, anders als gedacht

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januar12 Avatar

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Ganz vornweg, dies ist das erste Buch von Joel Dicker, das ich gelesen habe, die anderen warten noch im Bücherschrank. Viel habe ich schon vorher von dem Autor gehört, daher war ich sehr neugierig.

Der neue Roman "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" spielt auf zwei Zeitebenen. 1994 wird die Familie des Bürgermeisters und eine Passantin ermordet. Zwanzig Jahre später stellt Stephanie Mailer die damaligen Ermittlungen in Frage und verschwindet kurz danach spurlos. Hatte sie Recht? Ist ihr etwas zugestoßen?

Man muss sich auf die über 600 Seiten einlassen, sich konzentrieren, viele Nebenschauplätze, Nebenstränge, viele Protagonisten erfordern Aufmerksamkeit. Genauso wie die immer wieder wechslenden Zeiten, aus denen erzählt wird. Das im Anhang vorhandene Personenregister hilft aber den Überblick zu wahren.
Dicker hat mich durch seine Art zu erzählen, aber immer weiter lesen lassen, denn durch kleine Cliffhanger an markanten Stellen war die Neugier bei mir entfacht.
Aber auch der Tenor seines Romans ist etwas besonderes. Es ist einerseits eine Kriminalgeschichte, die allerdings gewürzt wurde mit Drama, Humor und Slapstick. Es fesselt durch eine sehr gut lesbare Erzählweise, zudem sind die Figuren genauso wie die Handlung mit vielen Facetten bereichert worden. Langeweile gibt es daher nicht. Eher manches mal etwas zuviel des Guten. Manche Protagonisten sind skurril überzogen, manche recht typisch, andere fast normal. Es ist dennoch eine gelungene Mischung, da sie durch den Mix interessant werden, obwohl man so manches mal den Kopf schütteln muss. Aber alles anders wäre ja langweilig.

Die eigentliche Handlung hat mich zudem so manches mal überraschen können, genauso wie die schlussendliche Auflösung des Falles.

Daher muss ich nun aber endlich auch die beiden in meinem Besitz befindlichen anderen Bücher von Joel Dicker lesen!