Von allem leider zuviel

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simi159 Avatar

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Dieses Buch und die Geschichte darin ist wie eine fünfstöckige Torte mit unzähligen Füllungen und einer dicken Verzierung drumherum. Am Anfang freut man sich und fängt voller Vorfreude an zu essen, denn dies ist der dritte Roman von Joel Dicker, der ins deutsche übersetzt wurde. Doch je tiefer man in dieses Buch einsteigt um so mehr und mehr Schichten legt man unter dem Guß frei.

Inhalt:
Stephanie Mailer ein Journalistin aus New York, die in das beschauliche Örtchen Ophelia in den Hamptons gekommen ist, um dort einen Roman zu recherchieren und zu schreiben. Inhalt dieses Romans ist ein vierfacher Mord, der sich in Ophelia 1994 ereignete. Die örtliche Polizei glaubt den Fall aufgeklärt zu haben, der Täter wurde getötet, doch Stephanie Mailer gibt dem damals ermittelnden Beamen den Hinweiß, daß der Fall nicht geklärt und der Mörder noch frei ist. Denn ein wichtiges Detail ist 1994 übersehen worden. Doch Mailer kann ihre Erkenntnisse nicht mehr weiter erläutern, denn sie verschwindet.
Und so machen sich die Beamten von Damals daran, sie zu finden und den Fall von 1994 zu klären.

Fazit:
Wie bei solch mächtigen Torten, sobald man die ersten Bissen gegessen hat. kommt die Frage weiter essen oder aufhören. Nach den ersten Seiten macht dieses Buch noch Spass, vor allem, weil der Autor jede Menge Wendungen und durch eine geschickte Erzählweise, sehr viel Spannung und jede Menge offene Enden produziert. Leider gibt es dazu kein passendes Tempo und die Enden werden immer mehr und mehr. Deshalb muss der Leser ab der Hälfte des Romans etwas Geduld mitbringen, picken wie bei einer Torte, sprich nur die Stellen lesen, die einem gefallen und weiterbringen, ginge zwar, doch durch die steten Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart, muss man aufpassen, daß man bei der Fülle an Informationen, Personen und Lebensgeschichten, nicht den Faden und die Lesegeduld verliert.

Bis ins kleinste Detail ist der Roman und seine Figuren durchdacht. Diese sind geschickt in einem Plot miteinander verwoben und es dauert bis zum letzten Drittel bis sich Tempo und auch richtige Spannung einstellt. Die Charaktere sind dabei authentisch und lebensnah, wenn auch zum Großteil sehr amerikanisch- klischeehaft. Der Chef, der eine Affäre mit der Assistentin hat; die drogennehmende Millionärstochter; der Polizist, der seine große Liebe tragisch verloren hat.

Handwerklich ist dieser Roman perfekt gemacht, doch irgendwie ist es von allem zu viel und mir hat so ein bisschen der Drive gefehlt. Etwas weniger Wendungen, Cliffhanger und Lebensgeschichten der Charaktere hätte für mich dem Buch gut getan.

3 STERNE