Die Geschichte von Gwendolyn Howard

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Es ist die ungewöhnliche Geschichte von Gwendolyn Howard ( 1894 - 1973 ), die die zweite Hälfte ihres Lebens mit der Erforschung von Vögeln in der freien Natur verbrachte. Schon früh wird ihr Interesse durch ihren Vater geweckt, der kranke und verletzte Vögel im Haus aufnahm. Aufgewachsen in einem Haus von Dichtern und Musikern wird Len Howard zunächst Geigerin in einem Orchester in London, entscheidet sich dann jedoch dafür, in einem einsamen Haus in Sussex Vögel zu beobachten.
Ein ungeheure interessantes Buch - auch für Menschen, die nicht so viel von Vögeln verstehen. Es ist zum Einen auch eine Geschichte der damaligen Zeit, ein Auflehnen von Gwendolyn Howard gegen Konventionen. So entschiedet sie sich zunächst gegen den Willen ihrer Mutter für eine musikalische Karriere, dann gegen eine Ehe und später für ein einsames Leben mit ihren geliebten Vögeln im Einklang mit der Natur.
Mich fasziniert an der Geschichte dieser interessanten Frau, wie selbstbewusst sie ihren eigenen Weg geht. Die Autorin Eva Meijer versteht es hervorragend, eine Mischung aus Biographie und ein Lehrbuch über Vögel so interessant zu schreiben, dass der Roman sich spannend und extrem unterhaltsam liest. Hilfreich dabei auch, dass die Geschichte 1963 beginnt und dann von 1900 an erzählt wird. Ich bin davon überzeugt, dass diese Vogelstudien, wären sie zu der damaligen Zeit von einem Mann durchgeführt worden, sicher auf größeren Respekt gestoßen wären.
Sehr positiv auch das Cover und der Titel, beides passt sehr gut zum Inhalt des Buches.
Eine unterhaltsame Mischung aus Biographie, Zeitgeschichte und Vogelbeobachtungen, auf jeden Fall empfehlenswert!