Leben MIT der Natur

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Len Howard hat die Liebe zu wild lebenden Vögeln von ihrem Vater gelernt, denn auch dieser beobachtete Vögel, pflegte verletzte Tiere wieder gesund und band Len in all diese Tätigkeiten ein. Sie wird Geigerin, durchlebt eine turbulente Pubertät und verdient danach ihr Geld als Geigerin in einem Londoner Orchester. Nach einigen Jahren und einer zerbrochenen Liebe beschließt sie, die laute Großstadt zu verlassen, ihren Job zu kündigen und endlich das zu tun, was sie am meisten mag: sich der Vogelbeobachtung widmen. Sie kauft von ihrem Erbe (nach dem Tod des Vaters) ein kleines Cottage am Waldrand und beginnt ihre Studien.
Sie verbindet sich mit der Natur, die sie vorfindet, macht Entdeckungen und Erfahrungen, die im schnell vorbeiziehenden Alltag keinen Platz finden können. Sie beobachtet die Vögel um sie herum, kümmert sich um sie und gewinnt ihr Vertrauen. Sie teilt ihr Leben mit diesen wunderbaren Tieren, lässt sich völlig auf sie ein und bietet ihnen sogar den Zutritt zu ihrem Haus. Und auch die Vögel merken schnell, dass dieser Mensch es gut mit ihnen meint und keine Gefahr darstellt. Die entstehenden Beziehungen zwischen Len und ihren Mitbewohnern werden von der Autorin sehr einfühlsam und authentisch beschrieben, so dass ich manchmal Tränen in den Augen hatte. Kein Mensch muss die Natur bekämpfen, man kann ganz wunderbar mit ihr leben. Das zeigt uns Len Howard am Beispiel ihrer Vögel.
Ich denke, dass die Autorin selbst auch ein gutes Verhältnis zur Natur hat, denn sonst könnte sie Lens Geschichte nicht so überzeugend darstellen. Ihre Recherchen zu dieser einzigartigen Frau waren intensiv und erfolgreich. Len Howard ist für mich eine bewundernswerte Frau, die ihren Idealen treu bleibt und dafür kämpft.
Der Schreibstil lässt sich gut lesen und vermittelt einprägsam die Atmosphäre der jeweiligen Situation. Die Sätze sind einfach gehalten, oft kurz, so wie die Gedanken im Kopf herumschwirren.
Ich liebe dieses Buch und möchte es jedem nahelegen, der sich als Freund der Natur sieht oder ein besonderes Verhältnis zu unseren gefiederten Freunden hat. Es ist ein Buch, das nachwirkt und indirekt Anregungen für den Umgang mit der Natur und ihren Lebewesen gibt.