Wie schwerwiegend Leichtgewichte sein können...

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jesssoul Avatar

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...beschreibt Eva Meijer in ihrem Buch über die Vogelkundlerin Len Howard sehr eindrucksvoll. Gestützt auf deren Lebensgeschichte versucht sie zu beschreiben, wie tief die Verbindung zwischen Len und ihren Vögeln war und dass eigentlich nichts auf der Welt sie glücklicher machen konnte. Für tierliebende Leseratten ist dieses Buch definitiv zu empfehlen! Der Schreibstil ist zwar stellenweise sehr gewöhnungsbedürftig und irgendwie schwer zu beschreiben: Kurzatmig, abgehackt, gehetzt!? Mir gefielen die "Sternchen"-Passagen deutlich besser als der Rest, da diese einfach sanfter und ruhiger geschrieben waren, aber vielleicht war das tatsächlich stilistisch so beabsichtigt, um den Kontrast zwischen Lens Gefühlen in Gegenwart von Vögeln und in Gegenwart von Menschen hervorzuheben. Aber inhaltlich sehr gut aufgebaut und bringt einem damit genau das nahe, was meines Erachtens beabsichtigt war: Die unbändige Liebe zur Natur und dem, was ihrem Zauber aus wissenschaftlicher Sicht zugrunde liegt. Gerade verhaltenspsychologisch sehr interessant und genau die Herangehensweise, die ich mir von Forschern mehr wünschen würde: Beobachten statt Eingreifen! (Wer mal "Das verborgene Leben der Meisen" von Andreas Tjernshaugen gelesen hat, weiß was ich meine...da werden absichtlich Eier vertauscht, die Vögel zum Teil auf fieseste Art und Weise per Tonbandaufnahmen in gewünschte Stimmungen versetzt, Populationen durch großflächig angelegte Brutgebiete beeinflusst usw...).

Klare Leseempfehlung!