Moralisch fragwürdige, fiktive Biographie

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queenhedy Avatar

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Das Volk der Bäume lässt den Leser/die Leserin mit vielen offenen Fragen zurück, wenn man es einmal durch die vielen Seiten und Fußnoten geschafft hat. Wobei Fragen hier eher als Grundlagen für moralische und ethische Diskussionen gesehen werden müssen, denn Logik- oder Handlungslücken findet selbst der akribischste Leser/die akribischste Leserin nicht.
Das Buch handelt von einem Mediziner, der für seine Arbeit den Nobelpreis erhält, jedoch neben dieser Handlung, seines gesamten Lebens, dreht sich das Buch um moralische Fragen, "work ethics", und viele andere Dinge, für die man kaum Worte findet.
Das Konzept, das Hanya Yanagihara für dieses Buch gewählt hat, ist sehr interessant und habe ich davor noch nie gesehen. Das Buch ist aufgebaut, wie ein Sachbuch bzw. eine reale Biographie mit Vorwort und Fußnoten. Immer wieder habe ich Hintergrundrecherchen betrieben, was nun real und was fiktiv ist an diesem Roman.
Das Buch hat Stellen, die sensible Personen, oder Personen mit gewissen Vorerfahrungen triggern können und ist sicher nicht einfach zu lesen. Auch ist der Protagonist ein Riesenarsch und nach dem Lesen befindet man sich in einem großen moralischen Dilemma, aber das Buch ist al die schlaflosen Nächte, die man davon hat wert!