Eine namenlose Familie

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Das Cover ist gut gelungen. Ich stelle mir die Ich-Erzählerin vor. Anonym und schweigsam, in ihren Gedanken gefangen. Sie ist Schriftstellerin, und während einer Lesung tritt eine Frau an ihr Pult und eröffnet ihr, daß sie den selben Vater hätten. Sie ist also eine Halbschwester. Das verändert das Leben und Denken der Autorin nachhaltig. Sie denkt und grübelt sich durch das Buch, bei dem ich am Anfang Schwierigkeiten hatte, mich auf die Ich-Erzählerin einzulassen. Was mich stört an dem Buch ist, daß alle Personen namenlos sind. Die Mutter, der Vater, die Schwester, der Mann, das ältere Kind und das Baby. Niemand wird beim Namen genannt. Nach der Begegnung mit der fremden Schwester beginnt die Ich-Erzählerin über ihr Leben und die Beziehung zu den ihr nahestehenden Personen nachzudenken und vieles in Frage zu stellen. Nicht alle Gedankengänge sind nachvollziehbar, aber einige Wahrheiten kann ich mir vorstellen. Da nur die Ich-Erzählerin zu Worte kommt, ist die Richtigkeit ihrer Gedankengänge nicht nachprüfbar, da alle anderen Personen anonym bleiben.

Nachdem ich mich auf die Geschichte eingelassen hatte, habe ich das Buch mit Interesse zu Ende gelesen.