Familie ist Fiktion

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arizona Avatar

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Der Titel des Romans bezieht sich darauf, dass die Ich-Erzählerin, eine Autorin, auf einer Lesereise eine fremde Frau trifft, die ihr sagt, dass sie denselben Vater haben.

Die Autorin reist kurze Zeit später beruflich in die USA nach Ohio, mit ihren beiden Töchtern und ihrer Mutter. Jedoch ist es so, dass der titelgebende Vorfall sie quasi aus der Bahn wirft. Er wird für sie zum Anlass, ständig über ihre Familie nachzudenken und sich viele Frage zu stellen. So entfremdet sich sich auch in der Folge von ihrem Mann.

Sprachlich fand ich das Buch recht nüchtern erzählt, dadurch fiel es mit oft schwer die Gefühlslage der Protagonistin richtig einzuschätzen. So fand ich es komisch, dass sie in den USA ihre Mutter mit den kleinen Kindern allein in der Wohnung lässt und nachts oft in einer zweiten Wohnung schläft.

Das Buch ist in vielen kurzen Kapiteln geschrieben, wie solche Gedankenschnipsel.

Was mich aber am meisten irritiert ist, dass dieses Kind, das der Vater aus einer früheren Beziehung hat zu so einem Problem wird. Es hat sich dabei ja nicht um eine Affäre des Vaters gehandelt. Mir ist nicht klar, wieso ein Halbgeschwister zu so einem Störfaktor werden sollte. Ich kann nicht nachvollziehen, wieso dies einen so entfremden bzw. zu einer psychischen Krise führen kann.

Es handelt sich hierbei um den Start einer Trilogie „Biographie einer Frau“, d.h. also dass die Geschichte noch weitergeht.