Leider nicht überzeugend

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Was passiert, wenn plötzlich jemand behauptet, die eigene Schwester zu sein? Was macht das mit dem eigenen Leben? Julia Schoch erzählt in ihrem Roman „Das Vorkommnis – Biografie einer Frau“ episodenhaft vom Leben einer Schriftstellerin, bei deren Lesung plötzlich ihre Halbschwester vor ihr steht.

Dieses „Vorkommnis“ bringt die Protagonistin und deren Familienkonstrukt zum Wackeln. In Rückblenden versucht sie, ihr bisheriges Leben, ihre Familie und zwischenmenschliche Beziehungen im Allgemeinen zu analysieren. Für mich fällt diese Analyse allerdings sehr sachlich aus. Ich hätte mir mehr Emotionen gewünscht. Überhaupt ist die Protagonistin aus meiner Sicht keine Sympathieträgerin, was mir das Einfühlen in die Person sehr schwer gemacht hat.

Sprachlich hingegen konnte mich Julia Schoch durchaus überzeugen. Das allein reicht mir allerdings leider nicht ganz und so kann ich den eher positiven Kritiken, die ich bislang gelesen habe, leider nicht zustimmen. Aus meiner Sicht hätte man mehr aus dem Stoff machen können.