Sehr diffuse Familiengeschichte

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frauklopp Avatar

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Eine Frau hält eine Vorlesung und wird bei der anschließenden Buch-Signierung von einer Frau angesprochen, die sich ihr als ihre Halbschwester vorstellt.

Julia Schoch nimmt diese flüchtige Begegnung, (übrigens autofiktional) zur Romanhandlung, in der die angesprochene Frau zur Ich-Erzählerin wird. Es folgt in knapp 70 Kapiteln eine Familiengeschichte, die viele Gedankenstrudel mit sich zieht ... die Protagonistin stellt viele Beziehungen in ihrem Leben nun in Frage, zu ihrem Vater, ihrer Mutter, ihrer "richtigen" Schwester, ihrem Mann, ihren Kindern, ...
Die vielen hier nun folgenden Gedankengänge der Frau sind relativ wirr, sie denkt oft über die Gegenwart nach, schwelgt aber auch immer wieder in die Vergangenheit.

Besonders fand ich, dass niemand namentlich genannt wird und man beim Lesen richtiggehend durch dieses Wirrwarr an Gedanken geführt wird. Man fragt sich allerdings gegen Ende, was genau die Handlung dieser war. Der Satz, der wohl einiges erklärt: „Ich schreibe nicht über sie, ich schreibe nicht einmal über mich. Ich erzähle nur davon, was ihr plötzliches Auftauchen … bewirkt hat…“, mir aber auch zeigt, dass ich etwas ratlos das Buch beendet habe.

Dies ist der erste Teil einer Trilogie, von der ich gerade nicht weiß, wie sie weitergeführt werden könnte. Schade eigentlich.