Selbsteflexion einer Frau

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didier2134 Avatar

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Das auffällige Cover zeigt uns das Gesicht einer Frau, die nachdenklich und mit abgewendetem Blick gemalt wurde. Julia Schoch lässt die Protagonistin in ihrem Roman "Das Vorkommnis" ihr bisheriges Leben aus gegebenem Anlass reflektieren. Der Anlass oder eben das Vorkommnis, sie wird plötzlich als Erwachsene mit ihrer bisher unbekannten Halbschwester konfrontiert. Auch in Amerika, wo sie sich gerade aufhält, beschäftigt sie der Gedanke an die neue Verwandte aus der ehemaligen DDR. Stilistisch ist der Roman sehr gut gemacht, der innere Monolog als Stilmittel sehr glaubwürdig und intensiv umgesetzt. Die Handlung daher wenig spektakulär, sondern nur auf die Protagonistin bezogen, eben die "Biographie einer Frau". Wer sich darauf einlässt wird mit einem stillen, nachdenklichen Buch belohnt. Alle Leser die Spannung oder Fiktion benötigen, sollten daher nicht nach diesem Buch greifen.