Wenn das Leben durcheinander gerät

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michabraun Avatar

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Der neue Roman von Julia Schoch "Das Vorkommnis" nennt sich Biographie einer Frau. Eine chronologisch erzählte Lebensgeschichte darf man allerdings nicht erwarten. Julia Schoch erzählt in Bruchstücken und Erinnerungsfetzen, die sich nach und nach zu einem Ganzen zusammensetzen. Die Geschichte beginnt mit einer ungewöhnlichen Begegnung. Die Hauptfigur, eine Autorin, wird nach einer Lesung von einer ihr unbekannten Frau angesprochen. "Wir haben übrigens denselben Vater!" sagt die Frau - ein Vorkommnis, das die Protagonistin von nun an beschäftigt und nicht mehr loslässt. Die plötzlich aufgetauchte Stiefschwester wirft so einiges an Fragen auf und erst nach und nach ergeben sich Antworten oder eher neue Fragen. Auch der Leser und die Leserin haben in diesem Buch Raum für eigene Assoziationen und Gedanken. Auch wenn das Fehlen eines Spannungsbogens es etwas mühsam macht, beim Lesen dabei zu bleiben, machen es einem die feine Sprache von Julia Schoch und ihre interessanten Gedanken doch leicht, das Buch immer wieder zur Hand zu nehmen.