Wird erst ab der Hälfte wirklich spannend
Die Idee hinter „Dem Waldhaus“ hat mich angesprochen. Der eigene Vater als möglicher Mörder der Mutter? Dies hat eine tolle Story versprochen. Doch zunächst war man eher damit beschäftigt, die Mutter und ihre engsten Verwandten kennenzulernen und besser zu verstehen. Dadurch kam leider in der ersten Hälfte des Buchs wenig Spannung auf. Vielmehr wird eher kleinteilig das Familienleben beleuchtet und aufgezeigt, wie anders Tochter Hannah es erlebt hat. In der zweiten Hälfte wird es dann aber spannend, denn nun kommen düstere Familiengeheimnisse ans Licht und Hannah muss sich hinterfragen: Kann ihr inzwischen demenzkranker wirklich der Mörder ihrer Mutter gewesen sein? Oder steckt vielleicht auch jemand anders dahinter? Mit der Zeit kommen immer mehr Einzelheiten ans Licht, wodurch noch weitere Personen als Mörder in Betracht kommen. Die letzten hundert Seiten sind wirklich spannend und von tollen Wendungen gezeichnet. Dadurch war die Auflösung gelungen und überraschend gemacht. Insgesamt würde ich das Buch eher Personen empfehlen, die an familiären Zwiespalten interessiert sind, und die damit über die eher schwächere erste Hälfte hinwegsehen können.