Dieses Buch lohnt sich!

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holzfrieden Avatar

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Meg Wolitzers "Das weibliche Prinzip" hat mich nicht enttäuscht. Sie hat einen wunderbaren Coming-of-Age Roman, eine Geschichte über die Herausforderungen einer Partnerschaft, die Schwierigkeiten, sein Glück zu finden und einfach eine richtig gute Geschichte geschrieben. Ihre Art zu schreiben spricht mich sehr an, das Buch ist sehr gut übersetzt.
Im Mittelpunkt stehen Greer und Cory, beide zunächst Studenten an verschiedenen Universitäten in Amerika. Wolitzer erzählt aus der Perspektive des auktorialen Erzähler, lässt mal eher Greer, dann wieder Cory eine wichtigere Rolle in den einzelnen Kapiteln spielen. Beide Charaktere gewinnen zunehmend an Tiefe, man erfährt viel über die Beweggründe ihres Handelns und Denkens. Wolitzer ist da nicht zimperlich und lässt auch die negativen Seiten beider sehr deutlich werden. Dabei wertet sie nicht, sondern beobachtet einfach nur genau. Darum ist dieses Buch ein tolles Leseerlebnis. Man kann sich gut reinversetzen in Greer und Cory, kann beide verstehen, möchte sie manchmal an die Hand nehmen und wieder zurück auf ihren geplanten Lebensweg führen. Die Handlung spielt in den 2000ern, man ist wirklich oft erschrocken, wie groß das Thema der Gleichberechtigung immer noch sein muss.