Das Wesen der Dinge und der Liebe

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Das Buch „Das Wesen der Dinge und der Liebe“ von Elizabeth Gilbert erschien 2013 unter dem Originaltitel „The Signature of All Things“ und ist ebenfalls im Jahr 2013 in der deutschen Übersetzung im Bloomsbury-Verlag erschienen.
Die Protagonisten des Buches sind das Ehepaar Henry und Beatrix Whittaker (geb. van Devender), ihre Tochter Alma, sowie die Adoptivtochter Prudence. Neben diesen Hauptfiguren lernt der Leser das Personal des Familien-Anwesens White Acre kennen, allen voran die holländische gute Seele des Hauses Hanneke de Grot. Dazu gesellen sich die gute Freundin der Schwester, mit dem Namen Retta Snow, außerdem der Verleger und spätere Ehemann von Retta, George Hawkes. Außerdem tritt im Verlauf Ambrose Pike auf, der Alma heiratet.
Im Jahr 1770 lernen wir Henry Whittaker, den Sohn eines Obstbauern kennen, der früh erkennt, dass er nie zu Reichtum gelangen wird, wenn er wie sein Vater ehrlich arbeitet. Das ist der Zeitpunkt zu dem der junge Henry zu stehlen beginnt. Durch viele glückliche Zufälle und sein Gespür für gute Geschäfte häuft er einigen Reichtum an und bereist die Welt. In Holland lernt er die gebildete junge Beatrix kennen, heiratet sie gegen den Willen ihrer Familie und zieht mit ihr nach Philadelphia, wo sie sich das pompöse Anwesen White Acre mit vielen Gewächshäusern bauen lassen. Das Spezialgebiet der Familie ist der Anbau von Heilpflanzen und der Verkauf von daraus hergestellten Pharmazeutika. Im Jahr 1800 wird ihre Tochter Alma geboren. Durch die gebildete aber kühle Mutter und den umtriebigen Vater wird das Mädchen früh dazu gedrängt zu lernen und auf die Welt neugierig zu sein. Bereits mit 4 Jahren kann sie verschiedene Sprachen und erforscht die Pflanzenwelt rund um White Acre. In einer dramatischen Nacht zieht die kleine Prudence ins Haus, deren Eltern (eine Hure und ein Gärtner) beide tot sind. Doch zwischen den Schwestern entsteht nie eine liebevolle Beziehung. Stetig müssen sie sich miteinander messen und die Mauer zwischen ihnen wird größer. Lediglich die gemeinsame Freundin Retta Snow verbindet die beiden Backfische. Alma hat in der Zwischenzeit ein Buch über die Sinneslust entdeckt und erforscht zunehmend ihren eigenen Körper. Inhalt ihrer Phantasien ist immer häufiger George Hawkes, ein Verleger mit dem sie zusammen arbeitet. Als Alma 20 Jahre alt wird stirbt ihre Mutter an Geschwüren und Alma wird die Hausherrin in White Acre und muss viele Arbeiten übernehmen. Umso mehr ist sie überrascht, dass ihre Freundin Retta sich mit George Hawkes verlobt hat. Im Laufe der Jahre wird Retta jedoch zunehmend wunderlich und nachdem sie einen Brand gelegt hat, bringen Alma und George sie in eine Irrenanstalt. Als George den Zeichner Ambrose Pike nach White Acre bringt beginnt sich zwischen ihm und Alma eine innige Freundschaft zu entwickeln. Sie heiraten als Alma bereits 50 Jahre alt ist. Da er die Ehe mit ihr nicht vollziehen will, schicken Alma und ihr Vater Ambrose nach Tahiti auf ihre Vanille-Plantage. Dort stirbt er schließlich. Als ein Angestellter den Koffer des Toten nach White Acre bringt erkennt Alma durch dessen Inhalt, dass ihr Mann wahrscheinlich schwul war. Henry Whittaker stirbt. In der Folge offenbaren sich in dem Anwesen einige Familiengeheimnisse, die Alma dazu bringen allen Besitz zu verteilen und das Anwesen ihrer Schwester Prudence zu vermachen. Alma selbst geht nach Tahiti um den Mann zu finden, mit dem Ambrose scheinbar innigen Kontakt hatte. Nach einiger Zeit lernt sie ihn kennen. Er heißt Tommorow Morning und offenbart ihr einige Geheimnisse. Danach kann Alma mit der Sache abschließen und geht mit einem aufgelesenen Hund nach Holland, wo sie von der Familie ihrer Mutter aufgenommen wird. Sie veröffentlicht eine Schrift, zeitgleich mit Darwin, die sich inhaltlich ähneln. Da sie in ihrer Abhandlung eine wesentliche Schwachstelle sah, hat sie allerdings nie veröffentlicht. Mit 82 Jahren stirbt sie im Botanischen Garten.
Das Thema des Buches ist die Suche nach der Liebe und den Gesetzmäßigkeiten der Welt.
Die Suche nach dem Sinn im Leben ist überzeugend dargestellt. Gilbert zeigt auf, dass im Leben nicht immer alles nach Plan verläuft und dass man dennoch zufrieden leben kann, wenn man sich nur selbst nicht aufgibt. Sprachlich ist „Das Wesen der Dinge und der Liebe“ ausgefeilt und der damaligen Zeit angepasst. Auch die holländischen Worte die hin und wieder einfließen geben den Figuren mehr Authentizität. Dabei ist das Buch dennoch verständlich geschrieben und die Handlung ist schlüssig. In dem Buch geschehen einige unvorhergesehene Dinge, die teilweise dramatisch, teilweise erstaunlich sind. Mein Gesamteindruck von Gilberts zweitem Roman ist gut. Der erste Eindruck des Buches war, dass es mit Witz geschrieben ist und den Protagonisten Seele einhaucht. Das konnte sich auch im Verlauf bestätigen. Dennoch habe ich von dem Titel einen anderen Ausgang des Buches bzw. eine andere Essenz oder Erkenntnis am Schluss erwartet.
„Das Wesen der Dinge und der Liebe“ von Elizabet Gilbert bietet Unterhaltung für viele Lesestunden und die Einsicht, dass das Leben schön sein kann, auch wenn nicht immer alle Vorstellungen auch eintreten. Ich denke das Buch eignet sich für Romanfreunde, die dramatische Wendungen mögen und an das Schicksal glauben. Insgesamt ein schönes Buch, das ich weiterempfehlen kann.