Perfekt für lange Herbstabende

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sonmi Avatar

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Ganz leise und unaufgeregt entführt Elizabeth Gilbert die Leser ihres Romans „Das Wesen der Dinge und der Liebe“ in eine andere Welt und in eine andere Zeit.
Die Welt von Alma Whittaker besteht bereits in jungen Jahren hauptsächlich aus Forschung und Wissenschaft. Schon als Kind verbringt sie ihr Leben ausschließlich in Gesellschaft Erwachsener. Mit anderen Kindern kann sie nichts anfangen. Stattdessen lernt sie lieber Sprachen oder untersucht die Natur auf White Acre, dem Anwesen ihrer Familie.
In ihrer Jugend wird sie durch ihre Freundin Retta hin und wieder aus ihrem gewohnten Alltag gerissen. Retta ist eine eigentümliche Person doch in ihrer Gegenwart fühlt sich Alma wie ein ganz normales Mädchen. Auch zu ihrer Stiefschwester Prudence hat hat sie in Rettas Gegenwart ein innigeres Verhältnis. Als beide kurz nacheinander heiraten und nicht mehr täglich Zeit mit ihr verbringen, fühlt sie sich einsam und versucht die Leere durch Arbeit und Forschung zu füllen. Nach einem knappen Jahr entdeckt sie plötzlich ihre wahre Leidenschaft: die Moose. Als sie kurz darauf einen Mann kennenlernt und ebenfalls heiratet, scheint ihr Leben perfekt zu sein. Hat sie endlich das Wesen der Liebe gefunden oder bleibt ihr wieder nur das Wesen der Dinge?
Ein toller Roman für lange Herbstabende. Genauso liebevoll wie die äußere Gestaltung des Buches sind auch die Figuren gezeichnet. Auch wenn Alma mir nicht immer sympathisch war, so habe ich mit ihr gelitten und mich mit ihr gefreut und ganz nebenbei noch einiges über Botanik und das Leben im 19. Jahrhundert gelernt.