Nur am Rande ein Krimi

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stephanus217 Avatar

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Mit einem spannungsgeladenen Krimi im klassischen Sinne haben wir es hier nicht zu tun, wie ich finde. Aber damit habe ich aufgrund des Titels und die ungewöhnliche, aber durchaus gelungene Covergestaltung, auch nicht wirklich gerechnet. Meine Erwartung ging eher in Richtung Satire bzw. Persiflage und bekommen habe ich ein bißchen von allem.

Aber worum geht’s eigentlich?
Eine Soirée bei der Queen auf Schloss Windsor ist stets DAS gesellschtliche Ereignis schlechthin und Einladungen hierfür sind bei den Reichen, Schönen und Wichtigen, oder denen, die sich dafür halten, heiß begehrt. So ist auch nach einer Oster-Soirée ein „illustres“ Völkchen auf Windsor zu Gast, als plötzlich der junge russische Pianist, der als kommender Star des Musikszene für ein Konzert eingeladen worden war, in einer durchaus pikanten Umgebung tot aufgefunden wird.
Der Geheimdienst MI5 wittert gleich einen vom Kreml verübten politischen Anschlag und sieht bereits die staatliche Sicherheit in Gefahr. Die Queen ist aber mehr an Diskretion interessiert. Aber der Mord muss ja aufgeklärt werden. Deshalb nimmt die Queen die Ermittlungen kurzerhand selbst in die Hand, tatkräftig unterstützt von ihrer Privatsekretärin, in der viel mehr steckt, als man denken würde. Wird das ungewöhnliche Ermittlerduo Erfolg haben?

Mir hat das Buch gefallen, obwohl es nicht wirklich ein Krimi ist, vielleicht auch gerade deswegen.
Die Autorin hat vielmehr sichtlich Spass, die Charaktere der handelnden Personen sorgfältig und auch ein bißchen mit Augenzwinkern zu beschreiben – Prinz Philpp ist besonders gelungen. Hie und da erwachsen daraus Szenen, die schreiend komisch sind.

Dass sie dabei alle gängigen Klischees bestens bedient und die Story natürlich auch ein bißchen yellow press widerspiegelt, sei gerne verziehen.

Allerdings ist die Buchidee, so skurril sie auch sein mag, nicht ganz neu. So lässt Johanna Alba in ihrer Krimireihe seit Jahren den Papst ermitteln. Das tut der Sache aber definitiv keinen Abbruch. Das Büchlein hat mich bestens unterhalten.