Schaurig schön

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orfe1975 Avatar

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Die Leseprobe hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Die Sprache, mit der die Autorin aus Sicht der Zehnjährigen beschreibt, ist sehr treffend und intensiv, oft jedoch von gewisser Traurigkeit und Düsternis geprägt. Mir ging die Erzählung durch Mark und Bein. Unglaublich, wie tapfer und reif eine Zehnjährige sein muss, um gegen ihre offenbar inkompetenten und lieblosen Eltern zu bestehen und gleichzeitig ihren Bruder zu beschützen. Der Unfall des Eisverkäufers ist so beschrieben, dass ich schauderhaftes Kopfkino hatte, das Gleiche gilt für das "Schlafzimmer der Kadaver." Der Roman nimmt einen mit, regt zum Nachdenken an und liefert einige Zitate, die es sich mitzunehmen lohnt, wie z. B.
»Geschichten sind dazu da, alles hineinzupacken, was
uns Angst macht. Denn so können wir uns sicher sein,
dass es nicht im wirklichen Leben passiert.« (S. 12)
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