Kein Roman und kein Wörterbuch

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Geschildert wird die Beziehung zweier Menschen, die sich durch das Internet kennengelernt haben, deren Liebe sich vertieft und die sich dann auch wieder entzweien. Mehr kann zu der Handlung eigentlich gesagt werden, weil es eigentlich keine Handlung gibt.

So gesehen ist es eben kein Roman. Denn es gibt keine fortlaufende Handlung, wie man das eben so  gewohnt ist.

Ein Wörterbuch ist es aber auch nicht, denn es gibt nicht nur einzelne Wörter mit kurzen Erläuterungen, sondern zusätzlich kleine Begebenheiten, Assoziationen, Gefühle, Beziehungsschnipsel oder wie man das sonst ausdrücken soll.

Es ist auch nicht sehr lang, hat nicht viel Text, denn manche dieser Gedanken bestehen nur aus einem Satz. Man braucht aber schon einige Zeit, es zu lesen, denn manches kann man ruhig auch öfter lesen, sozusagen von zwei Seiten.

Trotzdem vermittelt es einen sehr genauen Eindruck von der Beziehung dieser beiden namenlosen Menschen. Wie man sich nahekommt, wie man Gemeinsamkeiten entdeckt, und auch Unterschiede, Zweifel.

Fazit: Wer einen Roman erwartet, wird enttäuscht, wer ein Wörterbuch erwartet auch. Wer aber offen ist für Neues, kann nur gewinnen. Eigenartigerweise ist das alles nämlich gar nicht neu, denn meiner Meinung nach ist das Leben eben genau so: Es besteht ja nun einmal nicht aus einer fortlaufenden, schön geschilderten Handlung, sondern genau wie dieses Buch aus Gefühlen, Assoziationen, Schnipseln eben. Keine leichte, entspannende Unterhaltung, aber anregend, und das muss man auch mal haben!

 

 

meldsebjon