Wörterbuch der Liebenden

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gaensebluemche Avatar

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Dieses Buch ist aufgrund seines Aufbaus wirklich ganz besonders. Aber insgesamt hatte ich mir doch mehr davon erwartet. Die Kapitel sind alle so kurz, dass sich das Buch innerhalb von kürzester Zeit lesen lässt. Es hat schon nur knapp 200 Seiten und die sind dann größtenteils auch noch nur zur Hälfte bedruckt...

Dazu kommt, dass das Buch kaum Handlung hat. Zwar beschreibt der Autor die Chronik einer Liebe, aber das total sprunghaft und unzusammenhängend. Es gab zwar einige sehr schöne Zitate, die mir aufgefallen sind, aber ich habe weder Zugang zu den Charakteren gefunden noch fand ich die Geschichte sonderlich berührend. Es gab eigentlich auch gar keine richtige Geschichte, sondern einfach eine Aneinanderreihung von Anekdoten, die sich dann stellenweise auch noch wiederholt haben. Manchmal hatte ich den Eindruck, das Buch verläuft chronologisch, aber insgesamt war das doch nicht der Fall.

Was den Ich-Erzähler betrifft, hatte ich den Eindruck, dass der stellenweise zwischen Männlein und Weiblein gewechselt hat. Zum Beispiel gab es eine Episode, in der auf die offen gelassene Zahnpasta-Tube hingewiesen wird. Das musste doch eindeutig von einer weiblichen Erzählerin geschrieben worden sein, oder?

Gut gefallen hat mir der stellenweise sehr poetische Stil von Levithan. Wie gesagt, aus dem Buch lassen sich einige sehr schöne Zitate rausschreiben. Gleichzeitig regt der Autor mit seinen kleinen Weisheiten zum Nachdenken an.

Das klingt jetzt wahrscheinlich kritischer, als ich das Buch am Ende bewertet habe, denn letztlich gibt es doch 4 Sterne von mir.