Diversity in einer Weihnachtsgeschichte mit Spannung
In R. ist schon seit Jahren nichts Schlimmes mehr passiert – weil nämlich gar nichts mehr passiert, seit die Menschen sich komplett voneinander fern halten. Das ist ja keine weihnachtliche Atmosphäre, in die Familie Greco-Aiden mit ihren drei Kindern Manuel, Camilla und Shonda ankommen. Zum Glück kommt ein Brief vom Weihnachtsmann an.
Mein fast 9jähriger Sohn und ich sind der Geschichte voll Spannung gefolgt. Francesca Cavallo hat „Das Wunder von R.“ mit viele schönen Einfällen angereichert.
Das Setting hat mir sehr gut gefallen. Diese Welt, in der die Erwachsenen keinen Kontakt mehr miteinander pflegen, hat etwas dystopisches. Umso schöner, dass das aufgebrochen wird, und dort liegt dann auch die revolutionäre Komponente, die auf dem Titel angekündigt wird. Das Buch ist auf italienisch bereits letztes Jahr erschienen. Jetzt in Corona-Zeiten finde ich es gerade zu Weihnachten geboten, Abstand zu halten. Das macht die Interpretation komplexer, denn so hat die Autorin das ja nicht gemeint. Nun gut, die Menschen in R. telefonieren ja noch nicht einmal.
Toll ist beim Buch der Diversity-Aspekt. In den Bildern Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben, dazu gendergerechte Sprache, zwei Mamas, zwei Papas, Alleinerziehende, das wird den Kindern ganz nebenbei als Realität vorgeführt. Ein großes Lob an den Mentor Verlag, das sie das in ihrem Verlagsprogramm so toll umsetzen.
Und auch die Intoleranz gegen gleichgeschlechtliche Paare wird im Buch nicht unterschlagen, denn die Mamas mit ihren Kindern sind vor einer Gesetzesänderungen aus einem anderen Land geflogen, aber nicht problematisiert, so dass hier eine neue Norm gesetzt wird. In Bezug auf die Verhältnisse in R. Stellt sich mir die Fragen, ob das dann einfach Ignoranz ist, die nebenbei zu Toleranz geführt hat, oder wirkliche Akzeptanz. Als wäre es nicht ganz zu Ende gedacht…
Das ist auch bei den Protagonist:innen so, an die ich nicht wirklich rankam. Die Autorin spricht hauptsächlich über ihre Figuren, statt sich in sie einzufühlen. Dabei kommt auch die Magie etwas zu kurz, die ich von Weihnachtsgeschichten erwarten. Da wäre also Luft nach oben gewesen, denn der Plot trägt durchaus, auch, wenn mir alles zu sehr passgenau dort hingeschrieben wurde. Hindernisse werden da nicht aufgebaut.
Mein knapp 9jähriger Sohn war so auch von der Spannung gerade zum Schluss hin richtig gefesselt. Er hat für 4,5 Sterne votiert.
Fazit
Spannende Weihnachtsgeschichte mit dystopischen Zügen, die auch für Kinder gut geeignet ist. Der Diversity-Aspekt ist schön gelungen, Abstriche mache ich wegen der Distanz zu den Protagonist:innen und weil mir die Gesamtaussage etwas zu simpel bleibt. 3,5 von 5 Sternen, die wir aufrunden.
Mein fast 9jähriger Sohn und ich sind der Geschichte voll Spannung gefolgt. Francesca Cavallo hat „Das Wunder von R.“ mit viele schönen Einfällen angereichert.
Das Setting hat mir sehr gut gefallen. Diese Welt, in der die Erwachsenen keinen Kontakt mehr miteinander pflegen, hat etwas dystopisches. Umso schöner, dass das aufgebrochen wird, und dort liegt dann auch die revolutionäre Komponente, die auf dem Titel angekündigt wird. Das Buch ist auf italienisch bereits letztes Jahr erschienen. Jetzt in Corona-Zeiten finde ich es gerade zu Weihnachten geboten, Abstand zu halten. Das macht die Interpretation komplexer, denn so hat die Autorin das ja nicht gemeint. Nun gut, die Menschen in R. telefonieren ja noch nicht einmal.
Toll ist beim Buch der Diversity-Aspekt. In den Bildern Menschen mit unterschiedlichen Hautfarben, dazu gendergerechte Sprache, zwei Mamas, zwei Papas, Alleinerziehende, das wird den Kindern ganz nebenbei als Realität vorgeführt. Ein großes Lob an den Mentor Verlag, das sie das in ihrem Verlagsprogramm so toll umsetzen.
Und auch die Intoleranz gegen gleichgeschlechtliche Paare wird im Buch nicht unterschlagen, denn die Mamas mit ihren Kindern sind vor einer Gesetzesänderungen aus einem anderen Land geflogen, aber nicht problematisiert, so dass hier eine neue Norm gesetzt wird. In Bezug auf die Verhältnisse in R. Stellt sich mir die Fragen, ob das dann einfach Ignoranz ist, die nebenbei zu Toleranz geführt hat, oder wirkliche Akzeptanz. Als wäre es nicht ganz zu Ende gedacht…
Das ist auch bei den Protagonist:innen so, an die ich nicht wirklich rankam. Die Autorin spricht hauptsächlich über ihre Figuren, statt sich in sie einzufühlen. Dabei kommt auch die Magie etwas zu kurz, die ich von Weihnachtsgeschichten erwarten. Da wäre also Luft nach oben gewesen, denn der Plot trägt durchaus, auch, wenn mir alles zu sehr passgenau dort hingeschrieben wurde. Hindernisse werden da nicht aufgebaut.
Mein knapp 9jähriger Sohn war so auch von der Spannung gerade zum Schluss hin richtig gefesselt. Er hat für 4,5 Sterne votiert.
Fazit
Spannende Weihnachtsgeschichte mit dystopischen Zügen, die auch für Kinder gut geeignet ist. Der Diversity-Aspekt ist schön gelungen, Abstriche mache ich wegen der Distanz zu den Protagonist:innen und weil mir die Gesamtaussage etwas zu simpel bleibt. 3,5 von 5 Sternen, die wir aufrunden.