Ein wunderschönes Buch mit dem Zauber der Weihnacht

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Manuel (9), Camila (7) und Shonda (4 Jahre alt) müssen mit ihren beiden Müttern ihre Heimat verlassen, da ihre Lebensform dort nicht mehr geduldet wird - für viele zuhörende oder selbstlesende Kinder sicher eine der ersten Begegnungen mit einer gleichgeschlechtlichen Ehe in einem Kinderbuch; und dann sogar noch in einem Weihnachtsbuch... was deswegen als „modern“ bis „revolutionär“ angekündigt war, hat meine Kinder (7 und 5) gar nicht lange aufgehalten 🤷‍♀️ dank solcher Bücher gehören für ihre Generation Beziehungen jeder Art einfach dazu - warum auch nicht, denn „Was Liebe ist, kann jeder Mensch fühlen.“ Doch nun von den im Vorwort von der Autorin, LGBTQ-Aktivistin Francesca Cavallo, erläuterten Beweggründe endlich zur Geschichte - denn die ist auch ohne Hintergedanken einfach nur schön!
Die 5-köpfige Familie zieht also nach R., einem Städtchen, in dem sie in Sicherheit sind, da nie etwas passiert - weil nichts passieren soll und daher niemand etwas unternimmt oder Kontakt zu anderen pflegt; so etwas würde misstrauisch beäugt. Eine schwierige Situation... als dann noch der Weihnachtsmann die Kinder um Hilfe bittet, mit Hilfe von 10 seiner Elfen in knapp bemessener Zeit unzählige Geschenke zu verpacken, fällt die Familie komplett raus aus dem Sicherheitsschema der Stadt und ruft die Polizei auf den Plan. Ob das gut ausgeht für die beiden Mamas, die drei Kindern und alle, die auf ihre Geschenke warten?! Es ist ja ein Weihnachtsbuch, aber ein besonderes... 😉 aber sicher nehme ich nicht zu viel Spannung, wenn ich verrate, dass hier groß & klein ganz angetan waren von der zauberhaften Geschichte und ebenso von den schönen Illustrationen! Liebe, Vertrauen, Zusammenhalt - all die Werte, die man mit dem Fest der Nächstenliebe verbindet, haben hier ihren Platz. Noch dazu „[...] Mut, unsere Häuser und Herzen für das zu öffnen, was wir nicht kennen!“ (S.119), und eine Prise Magie, wie sie nur der Weihnachtsmann verbreiten kann... eine schöne Mischung, die hier gut ankam und eine „unnormale“ Familienkonstellation normal macht, so dass diese hoffentlich in ein paar Jahren genauso wenig Aufmerksamkeit bekommt wie die nie im Text erwähnte Tatsache, dass die Mamas auf den Bildern verschiedene Hautfarben haben 😊
Ein empfehlenswertes Weihnachtsbuch, mit dem man sehr gut ein Gespräch über Offenheit und Toleranz beginnen kann - oder mit dem man einfach die Weihnachtsmagie genießt!