Mitreißend, herzerwärmend und mit starkem Aufforderungscharakter

In „Das Wunder von R.“ räumt Francesca Cavallo konsequent auf mit althergebrachten Denkmustern und Gewohnheiten. Was auf dem Titelbild für viele Leserinnen und Leser nach zwei Freundinnen mit ihren jeweiligen Kindern aussehen mag, ist eine Familie mit zwei Müttern und drei Kindern, die in der Vorweihnachtszeit genau wegen dieser Familienkonstellation aus ihrer Heimat fliehen muss. Als die Kinder dem Weihnachtsmann auf den letzten Drücker einen Brief schreiben, antwortet dieser gemeinsam mit der Weihnachtsfrau prompt und bittet die Familie seinerseits um Hilfe. Warum er sich dabei ausgerechnet an die neu Hinzugezogenen in R. wendet, erklärt sich aus dem Lebensmotto, das in dieser Stadt gilt: Niemand anderes würde Fremde – und seien es die Elfen des Weihnachtsmanns höchstpersönlich – in die Wohnung lassen. Und so beginnt ein aufregendes, manchmal beklemmendes und außerordentlich packendes Abenteuer, in dem vor allem Offenheit, Gleichberechtigung, Warmherzigkeit und Freundschaft zählen. Eine wunderbare Mischung, die nur darauf wartet, in den lesenden Familien fortgesetzt zu werden.

Begleitet wird diese mitreißende Geschichte von kindgerechten Illustrationen, die auf beeindruckende Weise die Stimmungen der Figuren wiedergeben. Während sich die Bilder auf den ersten Blick durch Klarheit und den Fokus auf das Wesentliche auszeichnen, verraten die angedeuteten Details die Hingabe, mit der die Zeichnungen ausgestaltet worden sind.

Ein durch und durch zauberhaftes Buch für Kinder und Erwachsene, das nicht nur in der Weihnachtszeit den Glauben an Wunder wachrüttelt und stärkt.