Nicht so gut wie erhofft

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sapere_aude Avatar

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Manuel, Camila und Shonda haben zwei Mütter, Dominique und Isabella. Weil in ihrer Heimat gleichgeschlechtliche Partnerschaften unter Strafe gestellt werden, zieht die Familie in die Stadt R., die dafür bekannt ist, dass dort nie etwas passiert. Sie merken bald nach ihrer Ankunft, dass dieses Versprechen, dass dort nichts passiert, nur dadurch einzulösen ist, dass jede Interaktion und jedes Gespräch möglichst von vorneherein unterbleiben - dies gilt insbesondere für Erwachsene. Und so ist der Empfang ungefähr so kühl wie das Winterwetter in R. Die Familie stellt sich auf einsame Weihnachtstage ein, als sie einen Brief vom Weihnachtsmann erhält. Darin bittet er sie, ihm beim Verpacken der vielen Geschenke für die Kinder von R. zu helfen; zehn Elfen werden zur Unterstützung vorbeikommen. Es ist kaum verwunderlich, dass diese Aktion die Aufmerksamkeit der skeptischen Bürger/innen von R. weckt und dass es trotzdem gut ausgehen muss, wenn der Weihnachtsmann seine Hände im Spiel hat...
Die Idee des Buchs, eine moderne Weihnachtsgeschichte rund um eine Familie mit zwei Müttern zu erzählen, ist super, allerdings nicht in jeder Hinsicht so gelungen wie erhofft. Teilweise wirkt das Buch nicht ganz rund; manche Entwicklungen kommen etwas zu plötzlich, andere Szenen sind unverhältnismäßig detailliert beschrieben. Auch enthält die Weihnachtsgeschichte viel Altbekanntes, wofür man teils auch neuere Bilder oder Figuren hätte finden können.
Die begleitenden Bilder hingegen sind ganz überwiegend sehr gelungen und das Buch dürfte vielen Kindern trotz der Kritikpunkte viel Freude bereiten.