Übertriebene Anpreisung

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helena Avatar

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Isabella und Dominique müssen mit ihren drei Kindern aus ihrem Land flüchten, da nun Familien mit zwei Mamas verboten werden. Sie ziehen deshalb nach R., da es heißt, dass dieses Land besonders friedlich sei. Doch wie sich schnell herausstellt, reden die Menschen hier mit Fremden nicht, um es ja absolut ruhig zu halten, so dass nichts Unvorhergesehenes passieren kann.
Doch der Weihnachtsmann benötigt dringend Hilfe, sonst kann er die Geschenke nicht verteilen...

Dieses Kinderbuch, im kompakten Format, ist wirklich schön aufgemacht. Der Einband wirkt sehr wertig und ist schön gestaltet. Die Illustrationen gefallen mir auch.
Was mir zudem ausnehmend gut gefiel, dass eine Familie mit zwei Mamas und unterschiedlichen Hautfarben im Blickpunkt stehen.
Der Beginn der Geschichte gefiel mir ebenfalls gut, nur wurde es ab der Mitte leider zu langweilig, flach und irgendwie lahm, was mich sehr enttäuschte. Es schien mir, dass es vor allem wichtig war, eine diverse Familie zu zeigen sowie moralische Botschaften zu vermitteln. Es erschien mir zu sehr auf politische Korrektheit getrimmt. Die Geschichte an sich und die Figurenentwicklung blieben dabei auf der Strecke. Die Charaktere sind nämlich leider, mit Ausnahme von Olivia, einem Mädchen aus dem Lande R. wenig individuell gestaltet. Die beiden Mütter und ihre Kinder blieben austauschbar und farblos.
Was mir außerdem in dieser Geschichte vollkommen fehlte, war Emotionalität. Es wurden kaum Gefühle geweckt und konnte mich nicht berühren.
Ebenso das „unglaubliche Abenteuer“, das hier versprochen wurde, enttäuschte mich – es bestand dabei, den Weihnachtselfen beim Geschenke verpacken zu helfen. Nun ja, unter Abenteuer verstehe ich wirklich etwas anderes!
Zum Schluss kam noch die „Revolte“ der Kinder, die sich gegen die Regeln der Eltern widersetzten. Das wurde jedoch sehr schnell abgehandelt, war wenig spektakulär oder gar spannend und verfehlte insgesamt so den gewünschten Effekt.

Noch zur Altersangabe, diese ist zwischen 8 und 10 angegeben. Es ist sehr einfach, eher auch für Kleinere formuliert, zudem recht langatmig/ langweilig geschrieben, ohne wesentliche Höhepunkte, so dass man schon guten Willens sein muss, um dran zu bleiben.

Dieses Buch wird übertrieben angepriesen und scheint mir überteuert. Figuren und Story konnten mich nicht überzeugen. Positiv sind neben dem Beginn der Geschichte, die Diversität der Familie sowie vor allem die Aufmachung des Buches.