Gott sieht alles

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Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem es Nonna Cristina fast schon bereut, mit ihren schlecht erzogenen Enkeln Maria und Antonio in eine Oper gegangen zu sein - jedoch nur fast, weil ihre Enkelin das Musikstück schließlich ganz gebannt verfolgt. Danach wird die Geschichte des italienischen Ortes Treviso erzählt, dessen 1.377 Einwohner ein sehr ruhiges Leben führen. Im Gegensatz zum Nachbarort, in dem der Duce sich einmal aufgehalten hat, hat das Dorf keine touristischen Attraktionen zu bieten und ist in Vergessenheit geraten. Ein Bewohner ist der Friseur Luigi, der des immer gleichen Tagesablaufs plötzlich überdrüssig ist, einfach seinen Laden wegen Hitze schließt und in eine Bar geht. Ein anderer Einwohner ist Don Antonio. Der Pfarrer muss nach dem Tod seines Küsters und der Pensionierung seiner 75jährigen Haushälterin alleine die Pfarrei führen und sich zum Beispiel über den Bürgermeister ärgern, der die Blumendekoration bei der Hochzeit seines Sohnes nicht bezahlen möchte. Als er eines Tages vom Sakraltourismus in einem kleinen Dorf in den Anden liest, wo ein Wunder geschehen und eine Madonnenstatue geweint hat, beschließt er, dass sich auch in Treviso hinsichtlich der Touristen etwas ändern muss...

Mich hat die (recht kurze) Leseprobe positiv überrascht. Die Erzählung ist leicht und flüssig zu lesen. Ich musste immer wieder schmunzeln und habe mich sofort in das kleine italienische Dorf versetzt gefühlt. Die Personen waren mir gleich sympathisch, und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Ich bin gespannt, ob es den Einwohnern gelingen wird, ein Wunder zu erreichen und Touristen in den Ort zu locken - was ihnen dann vielleicht überhaupt nicht mehr gefallen wird. Ich denke, es wird noch die ein oder andere amüsante Anekdote entstehen. Das Buch scheint eine leichte Lektüre für den Sommerurlaub zu sein - in Italien oder an irgendeinem anderen Ort.