Andrea Lochen: Das Wunschjahr

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Andrea Lochen: Das Wunschjahr

„Stell dir vor, du könntest die Zeit zurückdrehen ...“

Diese Vorstellung, der Titel und nicht zuletzt das Cover haben meine Neugierde geweckt.
Normalerweise liegen meine literarischen Vorlieben eher in anderen Genres, hauptsächlich Historische Romane, Biografien/Autobiografien und ab und zu einen gepflegten Krimi oder Thriller.
Aber ich glaube, jeder macht sich gelegentlich Gedanken über "Was wäre, wenn?" oder "Hätte ich das und das so und so gemacht?"
Kurz und gut, das Thema sprach mich an und ich griff deshalb auch kurzentschlossen zu.

Als die 25jährige Krankenschwester Olive Watson an einem Neujahrsmorgen aufwacht, glaubt sie zunächst ihren eigenen Augen nicht, denn sie befindet sich im Bett ihres Exfreundes Phil, von dem sie sich im vergangenen Jahr getrennt hatte. Merkwürdigerweise scheint dies aber niemand außer ihr selbst zu wissen. Alle Anderen - Phil, ihre Eltern, ihre Mitbewohnerin - beginnen einfach ganz normal das neue Jahr. Nur für Olive ist es das alte, ist nicht der 1. 1. 2012, sondern der 1. 1. 2011.
Glücklicherweise, ehe sie noch ernsthaft ihren eigenen Verstand anzweifelt, trifft sie in "Sherry", einer etwas sonderlichen Bekannten ihrer Mutter, auf eine Mitbetroffene, denn Sherry hat bereits mehrere Jahre mehrmals erlebt und wird deshalb zu einer Art Vertraute für Olive. Mit ihrer Unterstützung kann Olive sich dazu durchringen, frühere für falsch erkannte Entscheidungen zu vermeiden und ihr künftiges Leben anders zu gestalten.

Eine nette Idee, ein reizvolles Gedankenspiel. Das Buch ist in einem locker-flockigen Stil geschrieben und liest sich weg "wie Nichts". Andererseits ist der Handlungsablauf zwar spannend, aber so oder ähnlich schon einige Male gelesen oder als Film konsumiert worden. Trotzdem hebt sich das Buch aus der Masse heraus, denn es gelingt der Autorin gut, eindringlich deutlich zu machen, dass jede von uns getroffene Entscheidung weitreichende Folgen haben und für unser ferneres Leben Richtung weisend sein kann.
Ich war mit Olive nicht immer einer Meinung, auch schien sie mir gelegentlich ein wenig zu oberflächlich.
Zusammenfassend kann ich aber durchaus sagen, dass ich einige nette Stunden mit unterhaltsamer Lektüre verbringen konnte, und dieses Buch denjenigen empfehlen würde, die etwas Ablenkung und Entspannung vom Alltag finden möchten.
Ich würde jederzeit ein weiteres Buch dieser Autorin lesen.