ist eine zweite Chance wirklich immer besser?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
caröchen Avatar

Von

Olive hat sich 2011 von ihrem Freund Phil getrennt, weil er ihr nicht verzeihen kann, dass sie ihn mit einem anderen betrogen hat.
Doch im neuen Jahr wacht sie plötzlich wieder neben Phil auf und dieser benimmt sich, als wäre nichts geschehen. So langsam dämmert ihr, dass sie sich wieder am Anfang von 2011 befindet und anscheinend eine zweite Chance bekommen hat, ihre Beziehung zu retten und auch sonst ein paar Dinge zu regeln.

Die Vorstellung ein Wiederholungsjahr zu erleben ist einerseits toll, wenn man so einen Fehler gemacht hat wie Olive, andererseits macht es auch Angst, denn wer möchte schon mehrere Jahre im gleichen Jahr gefangen sein.
Olive konnte ich sofort ins Herz schließen. Wie verzweifelt sie sich an diese Chance klammert, mit ihrer großen Liebe Phil glücklich zu werden und doch hat sie immer den Seitensprung von dem vorherigen Jahr 2011 im Kopf. Sie analysiert was in diesem Jahr geschehen ist und was passieren könnte, wenn sie sich dieses Mal anders verhält. Meistens stellt sie sich vor, wie alles perfekt verläuft, aber natürlich tut es das nicht, und oft fragt sich Olive hinterher, ob die zweite Chance in dem Fall wirklich besser war. Es hat mir sehr gefallen, wie viele Gedanken sie sich über die Konsequenzen ihrer Taten macht und wie Rückblenden ihrer Vergangenheit eingebaut werden.

Phil hat mir auch super gefallen, er ist wirklich ein Traumtyp durch und durch. Nur dass er so Stur ist und Olive einfach nicht verzeihen kann, konnte ich nicht recht nachvollziehen. Klar war das ein riesen Fehler, doch wenn man sich doch liebt und für immer zusammen bleiben will, denke ich schon, dass man immer eine Möglichkeit finden wird, zusammen zu bleiben. Aber da tickt ja auch jeder anders.
Sheryl fand ich ein klein wenig überflüssig und nervig. Sie ist eigentlich nur dazu da, Olive ihre Situation vor Augen zu halten und sie darauf aufmerksam zu machen, dass es vielleicht mehr gibt als die Liebe, was gerettet werden muss. Doch das hätte Olive sicher auch irgendwie selber hinbekommen.
Ihre beste Freundin Kerrigan war mir am Anfang sehr sympathisch, gegen Ende wurde sie allerdings durch ihre Taten leider immer unsympathischer.

Trotzdem war es ein Lesegenuss durch und durch, der zum Nachdenken anregt. Wie würden wir uns in dem Fall verhalten? Hätten wir eine zweite Chance überhaupt verdient? Über solche Fragen denkt man noch nach dem Buch lange nach.