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Amanda Montell wirft in „Das Zeitalter des magischen Zerdenkens“ einen klugen, überraschenden Blick auf die moderne Psyche – besonders auf die Art und Weise, wie unser Denken heute oft weniger von Fakten als von Glaubenssystemen, Gruppenzugehörigkeit und emotionalen Überzeugungen bestimmt wird.

Mit einem Mix aus Sprachwissenschaft, Popkultur und Psychologie zeigt Montell auf, wie sich die Logik des Glaubens – einst hauptsächlich in Religionen beheimatet – heute auch in weltlichen Bewegungen und Ideologien breitmacht. Ob bei Wellness-Trends, Verschwörungserzählungen oder politischem Aktivismus: Überall erkennt sie Muster, die an sektenähnliches Denken erinnern. Besonders spannend ist, wie sie die Rolle der Sprache in diesem Prozess analysiert – Sprache als Werkzeug der Überzeugung, Identität und Macht.

Montells Stil ist gleichzeitig unterhaltsam, zugänglich und tiefgründig. Sie schreibt nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit einer gesunden Portion Selbstironie und Neugier. Das macht das Buch nicht nur lehrreich, sondern auch angenehm zu lesen.

Fazit:

Ein hochaktuelles, kluges Buch über die menschliche Sehnsucht nach Sinn, Sicherheit und Zugehörigkeit – und darüber, wie diese Bedürfnisse unser Denken formen. Für alle, die sich für Sprache, Gesellschaft und die psychologischen Mechanismen hinter modernen Weltanschauungen interessieren, ist dieses Buch absolut empfehlenswert.