Amerika einmal anders

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tigerbea Avatar

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Das Leben in den Sümpfen des US-Staates Louisiana ist hart. Erst hat der Hurrikan Katrina den Menschen ihr Hab und Gut genommen, jetzt nimmt ihnen einen Öl-Katastrophe auch noch ihren Lebensunterhalt - die Fischerei ist unmöglich geworden. Jeder von ihnen versucht auf seine Art damit fertig zu werden. viele greifen zu Alkohol und Drogen.

Wes Trench ist noch nicht erwachsen, doch der Hurrikan hat ihm seine Mutter genommen. Sie ist bei dem Sturm ertrunken. Wes gibt seinem Vater die Schuld daran. Daran zerbricht seine Beziehung zu ihm.

Der Fischer Lindquist träumt davon, einen Seeräuberschatz in den Sümpfen zu finden. Bei der Schatzsuche kommt er der Hasch-Plantage der Toup-Zwillinge zu nahe. Das bringt ihn in Schwierigkeiten.

Brady Grimes stammt aus der Gegen, hat aber seine Heimat verlassen. Er versucht, die Menschen im Sumpf zu hassen, damit ihm sein Job leichter fällt. Er soll für die Ölgesellschaft die Leute mit einer kleinen Entschädigung so richtig über den Tisch ziehen.

All diese Menschen versuchen irgendwie ihr Leben zu meistern. Es gelingt nicht allen!

Dieses Buch sehe ich als Anklage gegen die USA und auch gegen die Ölgesellschaften. Wie kann es sein, daß ein Staat, dessen Präsident behauptet, der mächtigste Staat der Welt zu sein, seine Bewohner nach einer Naturkatastrophe so im Stich läßt? Wie kann eine Ölgesellschaft, die Miliarden verdient, nach einer so gewaltigen Umweltverschmutzung mit ihren miesen Machenschaften durchkommen? Das alles wirft kein gutes Bild auf die Gesellschaft der USA. Wer dieses Buch gelesen hat, sieht vieles dort mit anderen Augen und läßt sich vom Glanz nicht mehr täuschen. Der Autor schafft es, durch seinen eindringlichen Schreibstil all diese Probleme meisterhaft an den Leser zu bringen. Er beschreibt es so grandios, als ob er es selbst erlebt hätte. Dadurch wird dem Leser die Not der Menschen sehr deutlich vermittelt. Die Charaktere sind durchweg sehr gut beschrieben, man hat das Gefühl, sie würden in der Realität leben. Man leidet mit ihnen und wünscht ihnen eine bessere Zukunft. Der Spannungsbogen ist hier von Beginn an durchgängig hoch und läßt den Leser das Buch nur sehr ungern aus der Hand legen. Trotz der schweren Thematik läßt sich das Buch gut und fließend lesen.

Für mich ein Buch, daß ich wirklich empfehlen kann. Denn man liest es nicht nur, sondern denkt über einige Dinge nach.