Das Leben nach den Katastrophen

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Wes Trench ist eine der Hauptfiguren in diesem Roman, der seinen Namen im Titel hat. Aber man lernt auch noch viele weitere Charaktere ziemlich gut kennen. Das Buch schildert das Leben in der Bayou-Stadt Jeanette mit ihren Bewohnern. Ich musste erst mal nachschlagen, dass Bayou eine Bezeichnung für ein stehendes oder langsam fließendes Gewässer ist. In dieser Stadt gibt es sehr viele unterschiedliche Menschen. Das ist schon so bei den Bewohnern, die seit Generationen in der Stadt leben. Aber nach der Ölpest, die durch die Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" passierte, sind auch viele Fremde in der Stadt, die bei den Aufräumarbeiten helfen.

Was mir in dem Buch sofort auffiel, war die tolle Gliederung der Kapitel. Durch viele Charaktere kann ein Buch schon mal unübersichtlich werden, aber die Gefahr bestand in diesem Buch gar nicht. Die Kapitelüberschrift besteht aus dem Namen desjenigen, um den es in dem Kapitel geht. Darauf kann man sich als Leser dann schon mal einstellen. Außerdem werden die Charaktere so gut beschrieben, dass man immer weiß, um wen es geht. Das hat der Autor schon richtig gut hinbekommen, dass man die Charaktere und auch die Landschaft vor dem geistigen Auge sehen kann.

Das Buch selber ist auch sehr gut geschrieben und es ist klasse, wie die verschiedenen Charaktere in dieser Stadt zum Leben erweckt werden. Es sind viele Menschen, die es auf die harte Tour versuchen, ihr Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen, aber es versucht sich auch einer als Schatzsucher und andere im Anbau von Drogen. Dabei ist es klar, dass auch Konflikte und Probleme in der von so vielen Katastrophen getroffenen Kleinstadt nicht ausbleiben. Da war erst der Hurrikan Katrina, bei dem Wes Trench seine Mutter verlor und dann hat auch noch die Explosion der Ölplattform den Schrimpfischern den Job erschwert oder weggenommen.

Es ist nicht gerade ein fröhliches Leben der Bewohner dieser Stadt, über die der Autor da berichtet, aber trotzdem haben die Menschen auch noch Hoffnung, dass es besser wird und daran halten sie sich fest. Gerade bei Wes, der im Laufe der Geschichte richtig erwachsen wird, merkt man schon, dass er sich seine Gedanken macht, was er aus seinem Leben machen möchte. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es sehr empfehlen, wenn man sich für das Leben der Menschen nach solchen Katastrophen interessiert, von denen man ja leider nicht selten in den Nachrichten etwas hört oder liest.