Das zerstörte Leben des Wes Trench

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petral. Avatar

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Der siebzehnjährige Wes Trench verliert seine Mutter bei dem Hurrikan Katrina und schuld ist in seinen Augen alleine sein Vater, denn der hat die Sorge der Mutter nicht ernst genommen, die während des Sturms eigentlich die Insel verlassen wollte. Und als ob dieses Unglück noch nicht schlimm genug wäre, müssen die Bewohner des Bayou, die hauptsächlich vom Shrimpfang leben, nun auch noch mit einer Ölkatastrophe zurecht kommen, die ihnen das Überleben jeden Tag zum Kampf macht.
Wes und sein Vater reden inzwischen entweder gar nicht mehr miteinander oder sie streiten und nach einem ihrer vielen Streitigkeiten, verlässt Wes sein Zuhause und versucht nun, sich alleine durchzuschlagen. Er findet schließlich bei dem kauzigen, einarmigen Shrimper Lindqvist Arbeit. Der hat zwar selbst kaum genug zum Leben, aber da er nur einen Arm hat und man ihm jetzt auch noch seine teure Armprothese gestohlen hat, braucht er dringend Hilfe und so heuert also Wes bei ihm an. Lidqvist ist in jeder freien Minute mit seinem Metalldetektor im Sumpfgebiet unterwegs, denn sein großer Traum seit vielen Jahren, ist es, dort einen vergrabenen Goldschatz zu finden.
Diese Suche ist allerdings nicht ungefährlich, denn im Sumpf muss er nicht nur Angst vor gefährlichen Tieren haben, sondern noch viel mehr vor den Zwillingen Reginald und Victor Toup . Die beiden gewalttätigen Brüder haben dort im Sumpf versteckt, seit Jahren eine große Grasplantage und die zwei schrecken auch nicht davor zurück, jeden, der ihren Drogen zu nahe kommt, umzulegen. Und Lindvist und die Zwillinge sind nicht die einzigen, die sich dort im Sumpf herumtreiben, denn irgendwann werden auch Cosgrove und sein Kumpel Hanson auf die Drogenplantage aufmerksam und denken sich, dass es doch sicher nicht auffällt, wenn sie sich dort auch ein bisschen bedienen. Doch die beiden ahnen ja gar nicht, in welche Gefahr sie sich dadurch begeben.
Und dann wäre da auch noch Grimes, ein Angestellter der Ölgesellschafft, der selbst seine Kindheit in der Gegend verbracht hat und dessen Mutter heute noch dort lebt. Er hat jetzt die Aufgabe, die Bewohner von Jeanette zu überreden, einen Vertrag zu unterschreiben, der ihnen eine eher geringe Abfindung verspricht, wenn sie dafür auf jeden weiteren Anspruch verzichten. Damit will die Ölgesellschaft den späteren Millionenklagen entgehen und da Grimes ziemlich hartnäckig ist und die Bewohner immer verzweifelter wegen des schlechten Fangs, gelingt es ihm bei einigen auch recht schnell, sie so übers Ohr zu hauen. Doch nicht jeder ist so ein leichtes Opfer .


In dieser Geschichte trifft man sehr viele , teils skurrile, teils auch ziemlich gewalttätige und hinterhältige Typen. Alle haben eines gemeinsam, sie versuchen in schweren Zeiten so gut es geht, zu überleben und Menschlichkeit bleibt da leider allzu oft auf der Strecke. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Personen erzählt, was ich persönlich eigentlich sehr gerne mag, weil man so die verschiedenen Charaktere besser kennen lernt und sich etwas leichter in ihre Gedankenwelt hineinversetzen kann.
Doch vieles, was der Autor hier beschreibt, klingt nicht sehr hoffnungsvoll und mir persönlich war die Geschichte etwas zu trostlos und deprimierend. Trotzdem gefiel mir der Schreibstil von Tom Cooper gut und deshalb gebe ich dem Buch, obwohl die Story meinen persönlichen Geschmack nicht ganz trifft, vier Sterne.