Hochspannung auf einzigartigem Schauplatz!

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nasim Avatar

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Dieses Buch hat mich nicht nur emotional stark berührt, sondern auch einen guten Beitrag zu meiner Allgemeinbildung geleistet!
Es ist aus fünf verschiedenen, sich durchgehend abwechsenlnden Perspektiven, geschrieben. Die beiden Hauptperspektiven (bzw. Personen) sind der Jugendliche Wes und der Einarmige Lindquist. Zwei Sympathieträger, die abgesehen von ihrem harten Fischerleben in der Barataria nicht viel gemeinsam haben.
Wes ist sensibel, bescheiden und arbeitssam. Tatkräftig unterstützt er seinen aufbrausenden Vater beim täglichen Schrimpsfang in der Barataria. Der ist seit dem Tod seiner Frau nur noch verbittert und oft eine Zumutung für Wes' Nerven. Eines Tages eskaliert die Situation zwischen Vater und Sohn. Für Wes ist das Maß voll. Er beendet die Zusammenarbeit mit dem Vater und schließt sich dem exzentrischen Lindquist als dessen Gehilfen an. Mehr schlecht als recht kommen die beiden Fischer über die Runden. Es sind harte Zeiten für die Menschen in dem Städtchen Jeanette in der Barataria am Golf von Mexiko im US-Bundesstaat Louisiana. Die Natur ist ölverpestet. Vögel krepieren elendig vor aller Augen...
Lindquist verfolgt seit Ewigkeiten wie ein Besessener einen Traum: er will einen alten Piratenschatz finden, diesen schrecklichen Ort verlassen und sein Glück weit weg von hier machen. Niemand nimmt ihn ernst, aber er ist von der Existenz des Schatzes überzeugt. Bei seiner Schatzsuche gerät er in das Revier der brutalen Toup-Brüder, die ihn systematisch tyrannisieren. Lindquist ist den Brüdern, die eine Marihuana-Farm irgendwo in der Barataria betreiben, ein Dorn im Auge. Die beiden scheuen vor kein Verbrechen zurück! Allerdings lässt sich Lindquist in seinem Schatzwahn durch nichts abschrecken. Die Situation spitzt sich zu. Schließlich beginnt eine Hetzjagd durch die lebensfeindliche Landschaft der Barataria, die den Leser immer mehr packt und aufwühlt!

Tom Cooper gelingt es mit einer schlichten und bildhaften Sprache den Leser "mit ins Boot" zu holen. Inmitten dieser schaurigen, trostlosen Landschaft, wird der Leser Zeuge eines elenden Überlebenskampfes. Dieses Buch ist absolut frei von Kitsch! Es beeindruckt durch seinen atemraubenden Realismus! Man liest schließlich nicht oft Bücher, die Hochspannung und Realismus so geschickt zu verknüpfen verstehen!
Eine Verfilmung wäre toll! Am besten von Quentin Terentino!

Einzig mit dem deutschen Titel bin ich nicht einverstanden. Es ist zu einseitig auf Wes Trench ausgerichtet, obwohl Lindquist eine ebenso große Rolle spielt. Außerdem bleibt der Titel im Negativen verhaftet, was ich nicht als wirklich stimmig zum Ausgang der Geschichte empfinde.