Südstaatenroman

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tkmla Avatar

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Nach Katrina hat Wes Trench fast alles verloren, was ihm wichtig war. Und damit ist er nicht allein im tiefsten Louisiana.
Die Küsten sind nach der Havarie von Deepwater Horizon vom Öl verseucht. Die Tiere sterben oder mutieren. Und damit ist auch die Fischerei, die einzige Einkunftsquelle der Einwohner, zerstört. Nach einem Streit mit seinem starrsinnigen Vater heuert Wes beim Shrimpfischer und Schatzsucher Lindqvist an. Zunächst scheint es für ihn besser zu laufen, doch die irre Besessenheit Lindqvists wird ihm zum Verhängnis. Wes muss erneut von vorn anfangen.
Doch Wes ist gar nicht so eindeutig die Hauptfigur. Der Roman erzählt die Geschichten mehrerer Menschen, die einfach nur versuchen zu Überleben. Das tun sie mit den verschiedensten und zum Teil auch illegalen Mitteln. Dabei wird deutlich, dass es auch Leuten, die in der Nahrungskette vermeintlich höher stehen wie Grimes, nicht unbedingt besser geht.
Es ist bewundernswert, wie jemand wie Wes trotz der ständigen Schicksalsschläge immer weiter nach vorn schaut und einfach weitermacht. Das Ende des Buches gibt zumindest für ihn auch Hoffnung.

Der Autor fängt das Gefühl der durch Katastrophen gebeutelten Südstaaten und ihrer Bewohner perfekt ein. Viele Details machen die Geschichte lebendig. Alle wollen irgendwie überleben, obwohl sie vielfach gar nichts mehr haben, wofür sich die tägliche Anstrengung lohnt. Der Autor urteilt nicht und so kann man sich sogar in die gestörten Toup-Brüder irgendwie auch hineinversetzen. Und man freut sich über ein so unerwartetes Happy End für Cosgrove.
Mir hat das Buch sehr gefallen und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.