Toller Roman

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hybris Avatar

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Cover:

Das Cover ist ein echter Hingucker, mit einer innovativen Farbgebung und originellem Layout. Allein für die optische Aufmachung könnte man schon 5 Sterne vergeben!

Inhalt:

'Als Hurrikan Katrina mit den Südstaaten der USA fertig ist, hat Wes Trench alles verloren. Er ist kaum erwachsen, und doch erscheint es ihm, als sei sein Leben schon vorbei. Weil er es zu Hause nicht länger aushält, heuert Wes beim Shrimper Lindqvist an. Der alte Fischer ist noch übler dran: Was er fängt, reicht kaum zum Leben, ein Ölteppich bedroht die Küste, und zu allem Unglück ist ihm auch noch die Armprothese gestohlen worden. Besessen von der Idee, in den Sümpfen der Küste einen Schatz zu finden, fährt er immer wieder mit seinem Boot raus. Auch die gefährlich durchgeknallten Toup-Brüder, deren Grasplantagen er zu nahe kommt, können ihn nicht davon abhalten. Wes genießt die Freiheit an Lindqvists Seite und fasst allmählich neuen Mut, bis ihn ein weiterer Schicksalsschlag zu einer Entscheidung zwingt. Ein großer Roman, der packend und mit viel Liebe zu seinen störrischen, gebeutelten Figuren von Verlust erzählt und davon, was es heißt, allen Widrigkeiten zum Trotz immer wieder aufzustehen.'

Gehalt:

Ein toller Roman, der auch handwerklich spitze gemacht ist. Stil und Sprache sind sehr lesenswert und niveaureich. Dies ist keine Instant - Literatur. Die Figuren sind so, wie ich sie am liebsten mag: Schön skurril, mit Ecken und Kanten, keineswegs eindimensional. Klasse fand ich auch die Beschreibungen der Landschaft im Süden Nordamerikas. So knorrig wie die Figuren ist auch die widerspenstige Natur, die mal mit den Bewohnern harmoniert, mal gegen diese kämpft - sie kann den Menschen die Lebensgrundlage entziehen, auch oder gerade in hochtechnisierten Zeiten. Und so oszilliert die Erzählung zwischen Hoffnung und Verzweilflung. Life is a rollercoaster! Der Autor bedient damit eine ehrwürdige und große, lesenswerte amerikanische Erzähltradition, was mir sehr gefallen hat. Durch geschickte Perspektivwechsel gewinnt die Erzählung an Tiefe, und mir bleibt nichts mehr als zu sagen, dass ich für "Das zerstörte Leben des Wes Trench" volle 5 Sterne vergebe.

Absolute Leseempfehlung!