Wie das Leben so spielt

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melsun Avatar

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Wider erwarten handelte dieses Buch nicht hauptsächlich von Wes, es gibt einige Charaktere, die wir durch das ganze Buch begleiten.
Als Erster ist dort natürlich Wes Trench, er hat kein einfaches Leben. Er verlor seine Mutter durch den Hurrikan Katrina, die Schuld dafür gibt er seinem Vater. Er wollte das Haus trotz Sturmwarnung nicht verlassen, obwohl Wes`Mutter ihn gebeten hat. Und dann stirbt sie in den Fluten. Vor den Augen von Wes und seinem Dad. Seitdem haben die Beiden ein sehr gespaltenes Verhältnis, keiner spricht die Vorwürfe offen aus, zwischen den Beiden steht immer etwas. Wes und sein Vater arbeiten als Krabbenfischer, Eingepfercht auf einem Boot stehen sie sich Tag für Tag gegenüber, aber der Fang wird immer magerer, die Krabben immer kleiner. Schuld daran ist die Ölpest, die den Sumpf und die Tiere vergiftet. Der große Traum von Wes ist ein eigenes Boot, doch irgendwie bekommt er es seit Jahren nicht zusammengebaut.
Lindquist ist auch ein wichtiger Charakter. Ein Eigenbrötler, verlassen von seiner Frau, seine Tochter kommt nur um die Hand aufzuhalten, er hat immer einen schlechten Witz parat. Er ist überzeugt, dass er irgendwann einen Schatz finden wird mit seinem Metalldetektor. Das passt den Einheimischen in dem Bayou-Orte Jeanette nicht, bereichert er sich doch so an den Dingen, die andere während des Hurrikans verloren haben. Teilweise wird er im Ort sogar der Grabräuberei beschuldigt, die Leute vermuten, dass er Gräber ausraubt. Eine weitere Besonderheit an ihm ist sein fehlender Arm, er hat eine richtig tolle 30.000 Dollar Prothese, die ihm jedoch leider bereits am Anfang der Geschichte geklaut wird. Im Laufe der Geschichte arbeitet Wes für Lindquist, da er es mit seinem Vater nicht mehr aushält.
Dann haben wir da noch die Zwillinge Reginald und Victor Toup, zwei unangenehme Gesellen, die mitten im Sumpf versteckt eine eigene Marihuanaplantage unterhalten und für ihre Brutalität bekannt sind, besonders Victor fackelt nicht lange. Sie haben nicht nur eine Leiche im Sumpf versenkt.
Zwei weitere Charaktere sind Cosgrove und Hanson, sie lernen sich während Sozialstunden kennen, die sie ableisten müssen. Schon dort drehen sie wieder ihr erstes Ding, in dem sie eine alte verwirrte Frau Tag für Tag ausrauben. Die zwei sind immer auf der Suche nach gutem Stoff, da kommt die Plantage der Zwillinge doch gerade recht. Aber das ist nicht ihre beste Idee, mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.
Und der letzte Hauptcharakter ist Grimes, Angestellter bei der Ölgesellschaft. Er wird als ehemaliger Sumpfbewohner von seinem Chef ausgewählt, um sogenannte "Schadensbegrenzung" bei den Bewohnern, zu denen auch seine eigene Mutter gehört, durchzuführen.

Die Charaktere sind gut und glaubhaft beschrieben. Besonders Lindquist als Eigenbrötler hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte ist sehr ruhig, stellenweise kommt dann aber doch eine Spannung auf, ich habe mich gut unterhalten gefühlt, von mir bekommt das Buch 5 Sterne. Das einzige, was ich mir etwas anders gewünscht hätte, ist das Ende, ist mir dann doch Zuviel "Happy End" am Schluß. Man hätte es einfach offen lassen können. Hätte meiner Ansicht nach besser dazu gepasst.