Das Zuhause aus philosophischer Sicht

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Emanuele Coccia ist Professor für Philosophiegeschichte in Paris und promovierte in Florenz. Der Italiener zog selber mehr als 30 Mal um und beleuchtet in „Das Zuhause“ die Philosophie des Wohnes. Dabei beschäftigt er sich mit der Frage was ein Zuhause ist und geht dabei sehr genau auf die Aufteilung einzelner Räume ein und wie sehr diese die Psyche prägen können. Im Mittelpunkt steht dabei der Gedanke wie der Mensch die Welt zu seinem Zuhause macht und welche Rolle das Zuhause im Leben eines Menschen spielt.

Mit 160 Seiten ist „Das Zuhause“ nicht sehr dick, aber der Inhalt ist keine leichte Kost und man sollte ein Interesse für Philosophie mitbringen, andernfalls werden sich die Seiten ganz schön in die Länge ziehen. Und so fiel mir der Anfang nicht ganz leicht und ich hatte Probleme in die Gedankenwelt des Philosophen einzutauchen. Besonders der Schreibstil und der Aufbau des Buchs haben mir das lesen erschwert. Ich lese nur selten Sachbücher und wollte unbedingt neues ausprobieren und aus meiner comfort zone ausbrechen, aber „Das Zuhause“ hat es mir dabei nicht ganz leicht gemacht. Wer ein grundlegendes Interesse an Philosophie mitbringt wird dies aber vielleicht anders sehen.

Emanuele Coccia betrachtet nicht nur das Zuhause der Gegenwart sondern unternimmt auch eine Reise in die Vergangenheit und es ist interessant zu sehen wie sich unser Verständnis verändert. Dabei bringt er stets seine eigenen Erfahrungen mit ein, was es leichter macht seinen Gedanken zu folgen. Alles in einem ist das Buch definitiv keine leichte Unterhaltung und es regt den Leser bewusst zum denken an und lädt einen ein selber darüber nachzudenken was einem das Zuhause bedeutet. Für mich war „Das Zuhause“ ein auf und ab der Gefühle und immer wenn mein Interesse geweckt wurde, war es auch schon wieder verloren weil der Autor es nicht schafft konstant den Leser zu unterhalten. Ich würde das Buch empfehlen wenn man ein Interesse für das Thema und ein Interesse für Philosophie mit sich bringt. Die Gruppe die mit dem Buch angesprochen wird ist definitiv eher klein und ich werde das Buch nicht nochmal lesen und hätte grundsätzlich auch eher darauf verzichten können. Aber es war interessant mal einen Ausflug in die Philosophie zu unternehmen.

Ein Pluspunkt bekommt das Buch zweifelsohne für sein Cover, welches nicht nur perfekt zum Inhalt passt, sondern auch ein echter Hingucker ist. Gerade bei Sachbüchern finde ich Cover oftmals schlecht gewählt, aber hier hat der Verlag großartige Arbeit geleistet.