Leider enttäuschend...

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bücherraupe Avatar

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Sowohl Titel, Klappentext als auch Cover haben mich sehr angesprochen. Nach einem ersten Reinschmökern hatte ich hohe Erwartungen an das Buch: das Thema "Zuhause", welches in den letzten Jahren präsenter und wichtiger denn je war, aus einer philosophischen Perspektive beleuchtet. Prinzipiell liebe ich derartige Auseinandersetzungen mit allem was das Mensch-sein ausmacht. Dementsprechend konnte ich es kaum erwarten, das Buch zu lesen und zu erfahren, welche Bedeutungen der Autor unserem Zuhause beimisst.
Der Anfang war auch noch recht vielversprechend: es werden viele autobiografische Elemente eingebaut und die Kapitel unterteilen sich in verschiedenste Aspekte von dem, was wir als Zuhause verstehen. Jedoch hier setzte auch schon meine erste Verwirrung ein: die Kapitelabfolge machte auf mich genauso wenig Sinn wie deren Auswahl. Badezimmer, Küche, Haustiere - das alles wäre für mich sehr nachvollziehbar. Liebe, Zwillinge oder "weißes Pulver" (Schrift, Sprache) zum Beispiel jedoch für mich zu abstrakt und wirkten auf mich wie Fremdkörper zwischen den anderen Kapiteln. Stellenweise musste ich mich recht durchkämpfen, wohl auch, weil der Autor meinem Geschmack nach zu oft dazu tendiert abzuschweifen und ich Mühe hatte, den roten Faden zu finden.
An sich ist die Idee hinter dem Buch toll, auch einige Ansichten von Coccia sicherlich interessant, aber mir hat es an Kontinuität, Ideenvielfalt sowie dem Einbeziehen anderer Perspektiven oder Erfahrungen aus der Geschichte gefehlt. Meinen Geschmack trifft das Buch nicht, aber vielleicht zahlt es sich für die ein oder anderen Philosophie-Interessierten aus, einen Blick reinzuwerfen.