Spannender Ansatz, zu viele Abschweifungen

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bubobubo Avatar

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Philosophische Abhandlungen finde ich schon immer sehr interessant. So interessant, dass ich es im Studium als Nebenfach belegt habe.
Die Idee, das Zuhause aus philosophischer Sicht zu betrachten, hat für mich sehr interessant geklungen. Die ersten Seiten haben mich gefesselt, doch leider hat mich der Autor sehr schnell verloren. Auch wenn das Buch nur 150 Seiten lang ist, hatte ich das Gefühl, dass der Autor zu viele persönliche Erlebnisse mit in seine Abhandlung einbringt, die meines Erachtens nichts mit der Fragestellung „Was bedeutet eigentlich zuhause?“ zu tun hat. Beispielsweise erwähnt er in mehreren Kapiteln seinen Zwillingsbruder, aber ohne ihn in Bezug zu dem Thema „Zuhause“ zustellen.
Zudem hatte ich Probleme damit, dass er seine Thesen nicht belegt. Fußnoten oder Zitate wären hier sehr hilfreich gewesen.
Es waren viele interessante Gedankengänge vorhanden, jedoch nicht genug ausgearbeitet. Seine Abschweifungen ins Autobiografische haben es erschwert, die Themen greifbar zu machen, da diese fehl am Platz wirkten.
Insgesamt ist die Struktur der Kapitel und die Einteilung in Räume und Gegenstände sehr sinnvoll gewesen, doch nicht genug ausgearbeitet.
Sehr schade, da das Thema „Zuhause“ viele Menschen beschäftigt und für mich mehr als nur ein Ort zum Leben ist. Auch wenn in der Danksagung in einem Satz darauf eingegangen wird, dass sich das Geschriebene auf die Zeit der Entstehung (vor 2020?) und nicht auf die Zeit der Veröffentlichung bezieht, wäre hier definitiv Potenzial gewesen, in der Einleitung kurz darauf einzugehen, da Corona die Bedeutung des eigenen Zuhauses deutlich verändert hat.