Mhairis Geschichte hat mich bewegt

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kikiwee17 Avatar

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Die Welt in der Zukunft. Überbevölkerung, Klimakatastrophen und Flüchtlingsströme in Richtung Norden. Die Grenzen wurden geschlossen, es herrscht Wasserknappheit und Hungersnot. Ohne Pass geht gar nichts.
In diesem Szenario bewegt sich Mhairi. Unterwegs vom Sudan, wo ihre Mutter Solaranlagen baute, zur Großmutter, die in Schottland auf der Insel Arran lebt. Mhairi hat auf ihrer Reise bereits Unaussprechliches erlebt, als ein kleiner fünfjähriger Junge ihren Weg kreuzt.

>> Mauern und Absperrungen, um Menschen drinnen oder draußen zu halten. Hauptsächlich draußen. Um die Barbaren draußen zu halten, die Menschen die nicht so sprechen wie wir oder an das glauben, woran wir glauben.<<

Durch den flüssigen Schreibstil und die kurzen Kapitel kommt man schnell in die Geschichte und fliegt trotz der bedrückenden Atmosphäre durch die Seiten. Mhairi ist eine sehr durchsetzungsstarke, aber auch skrupellose Protagonistin, die bereits gelernt hat, sich in dieser erbarmungslosen Welt durchzuschlagen. Sie wurde auf vieles von ihrem Vater vorbereitet, der in meinen Augen ein sehr kluger und einfühlsamer Mann war. Ihr sind in ihren jungen Jahren bereits grauenvolle Dinge widerfahren, die sie in FESTUNG wegschließt. Erst nach und nach erfährt der Leser die komplette Geschichte und versteht die Motive für Mhairis Handeln.
Das Ende finde ich für ein Jugendbuch ziemlich krass, es hat mich fassungslos und traurig zurückgelassen.

„Davor und Danach“ war anders, als ich es erwartet habe. Ein interessant aufgebautes dystopisches Szenario in dem man beispielsweise Lebenszeit auf andere Menschen übertragen kann. Es geht um aktuelle Themen, wie Hungersnot, Überbevölkerung und den Umgang mit Flüchtlingen, aber auch um Menschlichkeit, Nächstenliebe und Opferbereitschaft.

Was für ein Mensch möchtest du in dieser Welt sein?