Überleben

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dicketilla Avatar

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Global Citizen-Weltbürger werden sie genannt. Mhairi Anne Brain, 14 Jahre, zieht durch die Wüste. Ihr Weg führt sie Richtung Schottland, zu ihrer Großmutter. Sie hat ihre Eltern im Sudan verloren, wo die Mutter Solaranlagen baute.
Jeder zieht Richtung Norden, wer vom Zentraläquator kommt, hat Schlimmes erlebt. So wandert Mhairi allein, immer auf der Hut, von Drohnen entdeckt zu werden, mit einer ungeladenen Pistole zur Abschreckung, ihrem Ziel entgegen.Mitgefühl ist ihr auf diesem Weg verlorengegangen.
Plötzlich kreuzt ein alter Mann mit einem 5 jährigen Jungen ihren Weg. Diese Begegnung wird ihren weiteren Weg, ihre Entscheidungen und Gefühle beeinflussen.

„Überleben heißt nicht, immer gleich das Erste zu tun, was dir in den Sinn kommt. Oder das Unbesonnenste. Überleben ist manchmal ein längeres Unterfangen.“

Die Geschichte spielt in der Zukunft, einer Zukunft, die uns Menschen nichts Gutes prophezeit. Das Eis an der nördlichen Polarkappe geschmolzen ist, der Süden sich in eine heiße Wüste verwandelt, Kriege und Hunger wüten. Eine Überbevölkerung zu drastischen Regeln führt. Im kühlen Norden die Hoffnung liegt, aber dort darf nicht jeder rein.

„Nicht nur um die Macht der Sonne, sondern über die Macht über sein eigenes Leben. Niemand verlässt seine Heimat, wenn das Leben dort gut ist.!

Schon die Buchgestaltung ist einzigartig. Der Buchdeckel umschließt das gesamte Buch, wie eine Festung. So öffnet der Leser vom DAVOR das Buch und steigt in das DANACH ein. Es sind kurze Kapitel, in der die Geschichte erzählt wird. Auf mich wirkten sie wie Tagebuch Eintragungen, oft im Zwiespalt mit dem Vater, einem Vater der ihr einst die Welt erklärte.
Oft scheinen die Handlungen Mhairis unverständlich, aber man selbst hat einen anderen Blick, muss diesen Überlebenskampf zum Glück nicht führen. Die Autorin hat eine grausame Welt erschaffen, in der das Überleben an erster Stelle steht, die Menschlichkeit verloren geht. Diejenigen herabschauen, verurteilen, die das Glück haben im sicheren Teil der Welt zu leben.
Ein Jugendbuch das den Blick öffnet, sensibel und sprachlos macht.


Ein hochaktueller Roman, der mich viel an die Flüchtlingszüge unserer heutigen Zeit erinnert. Die Arroganz einiger Mitmenschen, die nicht hinterfragen, sondern verurteilen.