Viele ungenutzte Chancen, definitiv keine wirkliche Dystopie und ein unverständlicher Hype

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lotta22 Avatar

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Mhairi ist unterwegs zu ihrer Großmutter, zu Fuß, denn die Grenzen sind geschlossen. Sie hat kein Geld mehr, jedoch noch ihre Papiere. Volljährig ist sie mit ihren 14 Jahren auch noch nicht, sie muss es unbedingt zu ihrer Großmutter schaffen. Doch dann trifft sie kurz vor der schottischen Grenze auf einen kleinen Jungen, den sie nicht einfach sich selbst überlassen kann...


Versprochen wurden aktuelle Themen wie Flucht und Klimawandel. Da die Flucht von Mhairi im Vordergrund steht, dabei das Grauen von Auffanglagern, die Willkürlichkeit von Mensch und Gesetz erwähnt werden, kann eine gewisse Aktualität nicht abgesprochen werden. Doch eine Flucht durch den Klimawandel, naja, es wurde kurz erwähnt, aber das war es auch.
Auch am Ende des Buches ist noch nicht wirklich klar, warum Mhairi zu Anfang noch mit ihren Eltern aus dem Sudan geflohen ist.

Eine Dystopie liegt leider zudem auch nicht vor, denn das Buch spielt zwar in der Zukunft und das beschriebene kann wirklich passieren. Doch Mhairi steht mit ihrer Ich-Perspektive so im Vordergrund, dass nichts anderes durch kommt. Die Welt um sie herum wird nur unzureichend beschrieben, so tauchen zwar hier und da ein paar technische Spielereien auf, die jedoch nie erklärt werden und das war es auch schon vom Danach. Das Davor kennen wir alle, es ist die aktuelle Welt.

Mhairi berichtet in der bereits angesprochenen Ich-Perspektive in kurzen abgehakten Sätzen, vergisst dabei immer wieder den Leser auf ihrer Reise durch beschreibende Elemente wirklich mit zu nehmen. Etwas, was wirklich deutlich wird, sind die Probleme, vor allem psychischer Natur, die ein Mensch auf der Flucht ertragen muss. So versucht sie sich all dem durch eine selbst geschaffene Festung zu entziehen und das erlebte Grauen wegzuschließen.

Insgesamt war die Chance da, eine Dystopie zu kreieren, die zum Nachdenken anregt und das Ändern der eigenen Verhaltensweisen zu ermöglichen. Das Buch ist jedoch auf voller Linie gescheitert. Ich weiß auch Stunden nach Beenden des Buches nicht wirklich, was es mir sagen will, sodass mir der Hype, um dieses Buch vollkommen unverständlich ist. Einzig positiv ist, dass die kurzen Sätze einen das Buch in sehr schneller Geschwindigkeit lesen lassen. So bewerte ich mit 2 von 5 Sternen.