Dead Beautiful

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Ausgerechnet an ihrem sechzehnten Geburtstag findet Renee ihre Eltern tot im Wald. Um sie herum sind Goldmünzen verstreut und in ihren Mündern steckt ein Stück Mull. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, stellt sich heraus, dass ihre Eltern ausgerechnet ihren Großvater zu ihrem Vormund bestimmt haben, zu dem sie nach einem Streit jahrelang keinen Kontakt mehr hatten. Der Großvater schickt sie auf ein Internat in Maine, weit weg von ihrem zu Hause. Gerade jetzt wird sie auch noch aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und muss sich von ihren Freunden trennen.  Renee ist alles andere als begeistert, aber sie hat keine Wahl.

So landet sie im Gottfried Institut, einem Internat, das auch ihre Mutter schon besucht hat. Das Internat ist merkwürdig. Es gibt ein mehr als 100 Seiten dickes Buch mit Regeln, die zu befolgen sind. Dazu gehören z.B. strenge Kleidervorschriften und das nach 21 Uhr kein Licht mehr benutzt werden darf. Fächer werden unterrichtet, die an anderen Schulen kaum zu finden sein dürfen, z.B. Gartenbau und Rohwissenschaften. Latein spielt eine wichtige Rolle, auch Renee muss jetzt die „Sprache der Toten“ lernen. Es gibt sogar Schüler, die sich auf Latein unterhalten.

Renee macht das Beste aus ihrer Situation. Nach und nach gewöhnt sie sich ein, freundet sich mit ihrer Zimmernachbarin an und erfährt von ihr, dass im letzten Jahr ein Schüler gestorben ist, unter ähnlichen Umständen, wie ihre Eltern. Eine andere Schülerin scheint spurlos verschwunden zu sein. Und dann trifft sie Dante, der mit beiden Schülern befreundet war, seitdem mit keinem mehr spricht, und in dessen Nähe sich Renee immer so merkwürdig fühlt…

 

Um dieses Buch hätte ich normalerweise einen großen Bogen gemacht, allein der Titel verspricht schon eine Liebesgeschichte und das Cover erinnert an die z.Z. grassierenden Vampir-Romane. Glücklicherweise ist mir aber die Leseprobe in die Hände gefallen, und die hat mich wirklich fasziniert. So traurig, so geheimnisvoll. Und geheimnisvoll und mysteriös geht es auch weiter. Das Internat, in dem Renee landet, ist nicht mit normalen Schulen vergleichbar. Es gibt sonderbare Fächer, noch sonderbarere Regeln und einige von den Schülern benehmen sich noch viel sonderbarer. Und dann ist da noch Dante...

 

Ich fand das Buch insgesamt sehr ausgeglichen. Es gibt es die mysteriösen Vorgänge in Renees Leben und die im Internat, die Romanze mit Dante, die aber glücklicherweise nicht das ganze Geschehen beherrscht, sondern sich nahtlos in das drum herum einfügt. Alles hält sich die Waage. Die Geschichte entwickelt sich langsam, alles wird immer geheimnisvoller und gefährlicher, und dazwischen, wie ein Lichtstrahl, die Liebe zwischen Renee und Dante, der selber auch geheimnisvoll und merkwürdig ist. Nach und nach fügt sich für den Leser und für Renee alles zu einem Ganzen zusammen und am Ende erfährt sie nicht nur, warum sich Dante so komisch verhält, sondern auch, was ihren Eltern zugestoßen ist.

 

Da ich von der momentanen romantischen Fantasy-Welle relativ unbelastet bin, blieben mir etwaige Vergleiche mit irgendwelchen Vampiren erspart und ich konnte ganz entspannt mit Renee gemeinsam das Rätsel lösen. Ich habe es sehr genossen, dieses Buch zu lesen, in Renees und Dantes Welt einzutauchen. Es gehört zu den Büchern, bei denen man sich abends auf‘s nach Hause kommen und weiterlesen freut.

 

Und, ich muss sagen, nach dem Lesen tut es mir direkt leid, dass von meinem Lateinunterricht so gar nichts mehr hängen geblieben ist. ![](http://www.vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/regular_smile.gif)