Dead Beautiful - Deine Seele in mir

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Leider hatte ich bei der Buchverlosung zu Dead Beautiful ja kein Glück, dank dem Adventkalender des dtv und einem Glücksengerl habe ich es dann doch bekommen! Danke an den dtv!

 

**Aufmachung:**

 

In die Diskussion darüber, ob das originale oder das deutsche Cover schöner ist, möchte ich mich nicht einmischen, ist halt Geschmacksache. Objektiv ist das deutsche vom Motiv her langweilig, durch die unterschiedliche Beschichtung entsteht aber ein sehr schöner Effekt, im Großen und Ganzen also doch ansprechend.

 

**Die Geschichte:**

 

An ihrem 16 Geburtstag findet Renée ihre Eltern tot im Wald, rund um sie verteilt sind Münzen, in ihrem Mündern Stofffetzen. Ihr Großvater, zu dem sie bis dahin keinen Kontakt hatte, übernimmt ihren Vormund und schickt sie an eine merkwürdige Schule – das Gottfried-Institut.

Dort lernt Renée Dante kennen, der schön und mysteriös ist und mit niemandem außer ihr redet.

Sie verlieben sich ineinander, versuchen, das Geheimnis eines im Vorjahr getöteten Mitschülers zu erforschen – und merken, dass ein Kuss zwischen ihnen Renées Tod bedeuten würde...

 

**Wie es mir dabei ging:**

 

Das Buch beginnt sehr spannend mit dem Fund der Eltern, dann bekommt die Geschichte den ersten Knick. Es wirkt, als hätte es die Autorin zu eilig gehabt, Renée ans Gottfried zu schicken, darunter leidet der Teil der Geschichte, der zwischen dem Tod der Eltern und ihrem ersten Tag dort stattfindet. Es wäre wohl besser gewesen, eine Rückblende einzusetzen oder einfach ein „3 Wochen später“.

 

Die Anfänge am Gottfried-Institut sind gekennzeichnet von sehr schönen, philosophischen Worten und einer sehr magischen Atmosphäre, die Romanze zwischen Renée und Dante ist zwar von der Grundidee her nicht sehr originell (neue Schülerin ist die einzige, die an den Außenseiter rankommt), trotzdem auch mit einigen intensiven Szenen gewürzt. Warum sie sich nicht küssen dürfen, erfährt man erst sehr spät und die Auflösung, auf die ich sehr lange gewartet habe, fand ich passend.

Ich will nicht spoilern, aber es sei soviel gesagt: Es ist keine klassische Vampir-Werwolf-Geschichte und dennoch nicht so phantastisch, das sie unpassend wirkt.

 

Man weiß ziemlich genau was passieren wird, was bei einigen Büchern trotzdem für spannende Momente sorgt, in diesem Buch jedoch hatte ich einfach das Gefühl, dass mir die Geschichte hinterherhinkt.

Das ganze Buch ist – trotz der Romanze – meist nicht zu kitschig, bis auf den Schluss. Das Ende kommt abrupt und viel zu „idealistisch“, meiner Meinung nach passt es nicht zum Rest der Geschichte und hat viel Potential für eine Fortsetzung kaputtgemacht.

Die Personen sind leider sehr oberflächlich gezeichnet, die Protagonisten haben mich nicht wirklich erreicht.
 

Was sich leider auch wie ein roter Faden durchzieht, sind Logikfehler. Das Buch ist für Leser zwischen 14 und 16 gedacht, eine Altersgruppe, in der man dem Leser durchaus unterschiedliche Nachnamen zumuten kann: Renée Winters ist im Haus ihres Großvaters Winters, um dort im Zimmer ihrer Mutter zu schlafen – sprich, waren ihre Eltern nicht verheiratet, haben sie den Namen ihres Vaters angenommen, obwohl sie sich mit ihm verworfen haben, oder wie jetzt?

Oder: Der Keller ist überflutet, Renée lauscht den Handwerkern, die jetzt Holz sammeln gehen müssen, damit sie die lahmgelegte Heizung durch Feuer in den Kaminen ersetzen können – keine 5 Seiten später klettert Renée in einen Kamin – natürlich ohne sich die Füße zu verbrennen!

 

Im Großen und Ganzen ein Buch, dass sich aus dem durch „Twilight“ entfachten Einheitsbrei abhebt, für die „leeren“ Passagen, das Ende und die für mich sehr nervige Logikfehler gibt’s Punkteabzug:

Somit 2 von 5 möglichen Sternen.