Münzen im Wald...

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cabotcove Avatar

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Renée Winters macht im Wald eine grausige Entdeckung, als sie von einer Feier mit ihrer besten Freundin kommt... Nachdem sie den Wagen ihres Vaters am Strassenrand sieht, zieht es sie magisch in den riesigen Wald, wo sie ihre Eltern findet, tot... Beide sind umringen von Münzen und es finden sich Mullreste überall, auch im Mund ihrer Mutter... Angebliche Todesursache war ein Herzanfall. Bei beiden gleichzeitig ? Nicht sehr glaubwürdig, wie auch Renée findet.

Ihr Grossvater Brownell Winters, der aus unerfindlichen Gründen von ihren Eltern als Vormund eingesetzt wurde, obwohl sie mit ihm so gut wie keinen Kontakt hatte, nimmt sich ihrer an und zieht in ihrem Elternhaus ein. Renée tut sich schwer mit seinen Regeln und seiner strengen Art – war sie doch vorher bei ihren Eltern ein unbeschwertes Teenagerleben gewohnt. Besonders als er ihr eröffnet, dass er sie auf das Gottfried-Institut schicken wird, ein elitäres Internat in Maine - weit weg von ihren Freunden und ihrer gewohnten Umgebung - auf dem schon ihre Mutter gewesen ist. Dort sei sie in Sicherheit...

Renée´s Vorbehalte gegen den Schulwechsel scheinen sich zu bewahrheiten: kaum ist sie dort angekommen, erfährt sie von einem mysteriösen Todesfall, die Lehrer verhalten sich merkwürdig und dann lernt sie noch Dante Berlin kennen. Einen sehr gut aussehenden Jungen mit einer geheimnisvollen Aura, ohne Freunde, ein Einzelgänger, aber derart unwiderstehlich, dass sie sich seinem Charme nicht entziehen kann...

Dante war es auch, der den toten Jungen fand – ebenfalls an einem Herzanfall gestorben angeblich... Die Parallelen zu Renée ´s Eltern sind nicht zu übersehen... Ebenso wie Renée be ihren Eltern wurde Dante geradezu von dem Fundort der Leiche angezogen - was verbindet die Beiden ?

Die Geschichte um ein junges Mädchen, dass einem schier unwiderstehlichen Jungen begegnet, ist natürlich längst nicht mehr neu und wurde bereits von zig Autoren und Autorinnen verarbeitet – mal mehr, mal weniger gut/interessant. Ich bin bei Jugendbüchern immer ein wenig skeptisch, weil ich schon einige las, bei denen man hätte glauben können, der Autor/die Autorin hielte den Leser für beschränkt, weil wirklich alles bis ins Kleinste erklärt wurde und die Jugendlichen dermaßen naiv wirkten, dass die ganze Geschichte unglaubwürdig wurde.

Yvonne Woon hingegen hat das „Problem“ gut gelöst und schreibt so angenehm, dass ich das Buch rasch gelesen hatte. Ihr Stil ist schlicht (wie bei den meisten Jugendbüchern), aber trotzdem so eingängig, dass ich gar nicht unbedingt das Gefühl hatte, ich hätte ein Jugendbuch in den Händen.

Die Charaktere sind gründlich dargestellt, der Leser erfährt viel über ihre Gedanken-/Seelenwelt, aber dabei schafft es die Autorin, den roten Faden nicht zu verlieren und sich nicht zu sehr in Details zu ergehen - wieder ein Pluspunkt, wie ich finde.

Das Cover passt auch gut zur Geschichte und ist schön gestaltet.

Die nicht mehr neue Geschichte hat die Autorin gut aufbereitet und so spannend erzählt, dass ich das Buch kaum weglegen konnte. Immer ein gutes Zeichen bei mir. Ich habe mit Renée mitgelitten, ob sie herausfindet, wer ihre Eltern ermordet hat, was es mit Dante auf sich hat und warum sich Einige auf dieser Schule so merkwürdig verhalten...

**Ergo** : Mir hat das Buch wirklich gut gefallen - ich würde durchaus noch ein Buch von ihr lesen und hoffe, sie schreibt weiter, denn ihr Stil hebt sich deutlich von anderen Jugendbüchern ab, weswegen ich dieses auch ohne zu zögern Erwachsenen ans Herz legen würde.