Mein Name ist Lamb...Jackson Lamb.

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lacastra Avatar

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Wo würde James Bond wohl landen, wenn er denn in einem seiner zahlreichen Fälle mal versagt hätte?
Zugegeben, Protagonist Jackson Lamb hat wohl außer dem Beruf recht wenig mit dem perfekten englischen Gentleman Mr. Bond gemein.
Gutes Benehmen ist ihm relativ unbekannt, dafür ist er voll von Zynismus und denkt meist nur an sich, man braucht als Leser definitiv etwas Eingewöhnungszeit um ihn lieb zu gewinnen. Zusammen mit seiner Truppe von ebenfalls "ausrangierten" Agenten sieht er sich nun einem neuen Fall gegenüber, und wenn es hart auf hart kommt, dann sollte man die "Slow Horses" nicht unterschätzen.

Schon die Einleitung und die damit verbundene Vorstellung der Charaktere ist sehr innovativ gelöst und verspricht ein besonderes Leseerlebnis. Die Schreibweise ist allgemein sehr erfrischend, sodass man stets einen guten Lesefluss hat.
Zudem strotzt die Handlung vor zynisch / sarkastischen Dialogen, die ich teils wunderbar, teils jedoch auch etwas zu übertrieben fand. Die Story hat einige Handlungsstränge, die eventuell am Anfang etwas zusammenhanglos wirken, sich aber am Ende mit diversen Wendungen und Verstrickungen zu einem glaubwürdigen Ganzen zusammenfügen.

Wem 007 zu glatt ist und dessen Fälle zu unrealistisch, der sollte mal zu "Dead Lions" greifen und sich überraschen lassen.
Es handelt sich übrigens um den zweiten Band der Reihe, ich hatte jedoch keine Probleme, auch mit diesem einzusteigen (werde mir aber wohl den ersten jetzt doch noch kaufen).