Liebe auf den zweiten Blick

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nina2401 Avatar

Von

Nach den ersten Seiten dachte ich, ok, das ist alles schon mal da gewesen. Ein frustrierter Teenager hat Stress mit den Eltern und versucht weg zu laufen zum anderen Elternteil, der natürlich nicht erreichbar ist. In dem Moment, als der angebliche Busfahrer das Mädchen gestoppt hat, war klar, was weiter passieren wird. Da wollte ich schon aufhören zu lesen, weil ein Klischee das andere jagte und die ohnehin schon sehr kurze Leseprobe fast zu Ende war. Gut, dass ich das nicht getan habe. Denn auf den letzten fünf Seiten habe ich meine Meinung noch mal komplett geändert.
Die Erzählperspektive wechselt von der dritten in die erste Person und dann lerne ich Margot alias Amy kennen. Und Margot ist einfach cool. Schon der Name ist Programm. Lehrern ge-genüber bin ich immer etwas skeptisch, aber da kannte ich Margot ja noch nicht. „Ich habe ein zwiespältiges Verhältnis zu Kindern. Eigentlich machen sie mich wahnsinnig. Trotzdem muss ich immer welche um mich haben, sonst fehlt mir etwas.“ Wer sich selbst so beschreibt, ist natürlich etwas strange, aber genau das gefällt mir sehr. Und ich denke, dass diese paar Sätze genau das wiederspiegeln, was Margots Innerstes ausmacht. Bei mir ist es oft so, dass die Hauptperson entscheidend ist, ob ich ein Buch mag oder nicht. Hier ist es wirklich Margot, die ich unbedingt näher kennen lernen will. Sie ist das Besondere an diesem Buch, dessen Schreibstil auf den ersten Blick nichts Besonderes zu bieten hat.

Was Margot jetzt genau mit Katie zu tun hat, ist aus der kurzen Leseprobe nicht ersichtlich und auch der Klappentext gibt jetzt nicht so viel her. Aber das macht es für mich umso spannender und mich natürlich auch sehr neugierig. Und so hat es Margot tatsächlich geschafft, dass ich dieses Buch gerne weiter lesen möchte.