Hätte gut werden können
Die Grundidee klingt vielversprechend: Leo und sein Freund Henri nutzen eine sturmfreie Woche, um einen Film zu drehen, während Leo mit dem Verschwinden seines Vaters klarkommen muss. Doch genau hier liegt das Problem – das Verschwinden wird nur am Rande thematisiert. Ein Jugendlicher, dessen Vater mit einer schweren Erkrankung plötzlich verschwindet, würde sich wohl mehr Sorgen machen. Stattdessen drehen sich die Ereignisse um Partys, Filmprojekte und kleine Nebenhandlungen, die oft nicht zu Ende erzählt werden. Besonders frustrierend ist, dass einige angeschnittene Themen – wie die Demenzerkrankung des Vaters oder eine geheimnisvolle Freiheitsberaubung – im Sande verlaufen. Weniger Themen und eine genauere Ausarbeitung hätten mir sehr gut gefallen, denn auf diese Weise sehe ich den Mehrwert der Lektüre leider nicht.
Hinzu kommt, dass die titelgebende Stadt Brachstedt als Kulisse kaum genutzt wird. Statt eines atmosphärischen Settings bleibt der Handlungsort blass, da sich die Geschichte fast ausschließlich in einem Hotelzimmer abspielt. Auch die Charaktere wirken stellenweise unausgereift. Selbst die Hauptfigur Leo bleibt so unauffällig, dass sein Name nur einmal explizit erwähnt wird.
Trotz dieser Schwächen ist der Roman nicht völlig misslungen. Der Freundschaftsaspekt zwischen Leo und Henri wird gut dargestellt, und an einigen Stellen gibt es amüsante oder nachdenkliche Momente. Auch der Schreibstil ist flüssig.
Hinzu kommt, dass die titelgebende Stadt Brachstedt als Kulisse kaum genutzt wird. Statt eines atmosphärischen Settings bleibt der Handlungsort blass, da sich die Geschichte fast ausschließlich in einem Hotelzimmer abspielt. Auch die Charaktere wirken stellenweise unausgereift. Selbst die Hauptfigur Leo bleibt so unauffällig, dass sein Name nur einmal explizit erwähnt wird.
Trotz dieser Schwächen ist der Roman nicht völlig misslungen. Der Freundschaftsaspekt zwischen Leo und Henri wird gut dargestellt, und an einigen Stellen gibt es amüsante oder nachdenkliche Momente. Auch der Schreibstil ist flüssig.